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Anti-Akne Inhaltsstoffe

Aktualisiert: 28. Mai

Weiter geht es in der Reihe mit Pia zum Thema Akne! Schaut auf ihrem Blog SkincareInspirations vorbei, um auch die anderen Beiträge dieser Reihe nicht zu verpassen. Da es nun doch mehr als nur eine Handvoll Wirkstoffe gibt, steige ich direkt mal mit einer Übersicht ein. Danach gibt es noch ein paar Infos zu den einzelnen Wirkstoffen. Von verschreibungspflichtigen Inhaltsstoffen habe ich Abstand genommen, da ich nicht in der Position stehe, Empfehlungen für diese herauszugeben und es dazu verleitet sich selber zu diagnostizieren.

WIRKSTOFF

WIRKUNG

Für

Benzoyl Peroxid



tötet Aknebakterien,


wirkt mild peelend

entzündete Pickel

Salicylsäure



peelend (auch innerhalb der Pore),


antibakteriell

komedogene Pickel

Alpha-Hydroxysäuren


(Glycolic-, Lactic-, Citric- Mandelic-,


Malic- & Tartaric Acid)



peelend

komedogene Pickel

Polyhydroxysäuren

peelend

komedogene Pickel

Triclosan

antibakteriell

--

mechanisches Peeling

peelend

--

Teebaumöl

antibakteriell

entzündete Pickel

Retinoide (Retinol)

zellregulierend

komedogene Pickel

Zink

entzündungshemmend, Talg-unterdrückend

entzündete Pickel

Nicotinamid

zellregulierend, entzündungshemmend

komedogene Pickel

Schwefel

peelend

entzündete Pickel

Azelainsäure

antibakteriell, peelend, entzündungshemmend

entzündete Pickel

Vitamin C

ergänzend zu den anderen Stoffen

--

Vitamin E

ergänzend zu den anderen Stoffen

--

Grüntee Extrakt


Resveratrol

ergänzend zu den anderen Stoffen

--

Benzoyl Peroxid (BPO; INCI: Benzoyl Peroxide)

Hierbei handelt es sich wohl um so ziemlich den effektivsten und aggressivsten Stoff, den wir ohne Rezept bekommen können. In der Drogerie innerhalb der EU sollte es nicht zu finden sein, da es apothekenpflichtig ist. BPO tötet effektiv Aknebakterien, wodurch es über indirektem Wege entzündungshemmend wirkt, da die Bakterien, wenn sie Überhand in der Pore nehmen, Entzündungsprozesse vorantreiben und die Zellwand schädigen. Die mild keratolytische, also peelende Wirkung des BPO hilft auch bei komedogenen Pickeln, weshalb es mit Salicylsäure zusammen, eines der wenigen Inhaltsstoffe ist, die auch bei bereits entstandenen Pickeln noch helfen. Die vorwiegende Wirkung liegt aber bei der Milderung von entzündlichen Pickeln. Nebenwirkungen sind klassische Irritationen, die mit steigender Konzentration ebenfalls steigen. Studientechnisch gesehen gibt es nicht wirklich einen Grund höhere Konzentrationen zu verwenden, weil wir damit mehr Nebenwirkungen eingehen aber nicht zwingend einen besseren Effekt erzielen. 2.5% BPO stellten sich als ähnlich effektiv wie 10% BPO heraus. Das ist wahrscheinlich damit zu erklären, dass eh nur die Schicht an BPO, die beim Auftrag direkt schon Kontakt mit der Haut hat, überhaupt wirkt. TIPP #1: Nicht direkt mit Antioxidantien verwenden. BPO wirkt oxidativ, das heißt: Im Zusammenspiel mit Antioxidantien heben sich beide in ihrer Wirkung auf. Sobald das BPO Produkt aufgetragen wurde 2-3 Minuten warten, damit es wirken kann. Danach ist das BPO so gut wie zerfallen und Produkte mit Antioxidantien können aufgetragen werden. TIPP #2: Bei viel Körperfläche, die von Pickeln betroffen ist, kann ein BPO Waschgel ausprobiert werden. Die sind zwar längst nicht so effektiv wie leave on Produkte, lassen sich aber viel besser verteilen und da BPO Klamotten bleicht, ist eine Creme, die auf der Haut verbleibt unter Umständen problematisch. Zum Beispiel dann, wenn viel Creme auf dem Rücken verteilt wird, ein Shirt gleich übergezogen wird und das BPO noch gar nicht abreagiert ist sondern dann noch die Stofffasern bleicht.

Hydroxysäuren

Dazu zählen verschiedene Säuren, die meist AHA (auch: Fruchtsäuren) und BHA genannt werden. Gemein haben sie Ihre peelende Wirkung, in dem sie die kleinen Verbindungsstege, die die Zellen der obersten Hautschicht noch zusammenhalten, lösen oder zumindest lockern. Je nach pH-Wert, Art und Konzentration der Säure, werden unterschiedlich viele Verbindungen aufgelöst, jedoch keine Hautzellen. Die Hautzellen der oberen Schicht sind viel zu robust für die Säuren. Ein wichtiger Faktor der Entstehung eines Pickels ist die unordentliche Abschuppung von Hautzellen. Bleiben diese Zellen zu sehr aneinander kleben oder hängen in der Pore fest, kann es zu einer Verstopfung der Pore kommen, das Sebum wird eingesperrt, die Bakterien fühlen sich wohler und wohler und es kommt früher oder später zu Entzündungen durch die Stoffwechselprodukte der Bakterien. Gewebe und meist auch das Haar in der Pore werden zerstört. Die Hydroxysäuren setzen am Problem der Verstopfung an und sorgen dafür, dass weniger Hautzellen den Ausgang der Pore zu lange besetzen. Salicylsäure ist ein Spezialfall, da sie auch innerhalb der Pore schon Zellen löst, die im engen Bereich der Pore viel häufiger problematisch sind.

Alpha Hydroxysäuren/AHAs (INCI: Glycolic-, Lactic-, Citric-, Malic- & Tartaric Acid)

  1. Konzentration: 5-15 %

  2. Geringere Konzentrationen (2-3 %) lockern die Verbindungen zwischen den Zellen. Höhere                Konzentrationen (8-10%) lösen diese Verbindungen.

  3. Wasserlöslich und Hygroskop -> AHAs ziehen Wassermoleküle an sich und halten sie fest, dadurch wirken sie wie Feuchthaltemittel für die Haut.

Beta Hydroxysäuren (INCI: Salicylic Acid)

Der Begriff ist zwar für Salicylsäure nicht korrekt, dennoch wird Salicylsäure als so ziemlich einzige Beta-Hydroxysäure im Hautpflegebereich beschrieben.


  1. Konzentration bis 2% (mehr als 2% -> apothekenpflichtig oder Shampoo)

  2. comedolytisch (peelt überwiegend innerhalb der Pore -> genial bei Akne)

  3. entzündungshemmend (Akne hat immer mit Entzündung zu tun!)

  4. hemmt Bakterien ab 0,25%

  5. wirkt eher bei nicht-entzündlichen Pickeln, da aber diese immer die Vorstufe zu entzündeten Pickeln sind, kann Salicylsäure auf lange Sicht auch gegen entzündete Pickel vorbeugen.

Poly Hydroxysäuren (INCI: Gluconolactone/Gluconic Acid, Lactobionic- & Maltobionic Acid) 

  1. milder und stärker feuchtigkeitsbindend als AHA

  2. durch Milde gut mit anderen Wirkstoffen kombinierbar. Bei Aknepatienten ist häufig ein Overload an Wirkstoffen zu sehen, wodurch am Ende die Nebenwirkungen Überhand nehmen.

Triclosan (Nicht mehr erlaubt)

  1. hemmt das Wachstum von Bakterien, kann damit die Mikroflora durcheinander bringen und sollte nicht als einziges Mittel verwendet werden. Alle bisher genannten Mittel würde ich Triclosan vorziehen.

mechanisches Peeling

  1. verstärkt Verhornung der Haut (Hornhaut am Fuß), welche wiederum vermehrt Pickel entstehen lassen kann.

  2. ständiges Peelen verringert natürlich die Chance für Pickelentstehung, aber Achtung -> Teufelskreislaufs: Häufiges Perlen führt zu mehr Anreiz der Verrohung, dadurch wird noch mehr gepeelt und wiederum noch mehr Anreiz für die Verhornung der Hautzellen geschaffen. Passt auf, dass die Haut nicht überreizt wird.

  3. Je runder die Peelingpartikel desto besser, deshalb sind Partikel von z.B. Fruchtkernen sehr aggressiv, denn diese sind unregelmäßig geformt und irritieren die Haut zu stark mit ihren kleinen scharfen kanten und spitzen Ecken. Der individuelle Druck den wir ausüben mit den Partikeln auf unsere Haut ist immens wichtig. Je sanfter desto besser.

Waschlappen

  1. Günstige Methode mechanischen Peelings

  2. Offen gewobener Waschlappen ist weniger peelend und milder als dicht gewobener Waschlappen.

Teebaumöl

  1. 5% Teebaumöl so effektiv wie 5% BPO. Teebaumöl brauchte länger, zeigte dafür weniger Nebeneffekte -> aber Allergiepotential!

Retinol

  1. Erhöht die Ausbildung neuer Zellen, aber verursacht keine verstopften Poren, da es für qualitativ hochwertigere Zellen sorgt, die nicht so sehr verklumpen.

Zinksalze

  1. Zink ist wichtig für eine ganze Reihe an Enzymen. Topisch aufgetragen ist es entzündungshemmend und kann die Talgproduktion hemmen. -> einer der wichtigen Faktoren bei Pickelentstehung. Hier sei mal erwähnt, dass es schwierig ist, überhaupt mit äußerlich aufgetragenen Stoffen, die Sebumproduktion zu vermindern. Zink ist einer der wenigen Stoffe die dafür zur Verfügung stehen.

Nicotinamid (INCI: Niacinamide) 

  1. Entzündungshemmend

  2. 4% so effektiv wie 1% clindamycin (Antibiotikum), dafür bilden Bakterien keine Resistenzen gegen Niacinamide aus, was bei Antibiotika mitunter ein Problem darstellt.

Schwefel (INCI: Sulfur, Sodium Sulfacetamide)

  1. antimikrobiell und keratolytisch

  2. In der Regel mit Resorcinol kombiniert, welches alleine nicht wirksam genug ist. Die Kombi ist leider irritierend und sensibilisierend.

  3. Erhöhtes Risiko komedogen zu wirken.

Azelainsäure (INCI: Azelaic Acid)

  1. Aknemilderung vergleichbar mit 5% Benzoyl Peroxide und 0,05 % Retinsäure 

  2. Ob es in einer Creme oder einem Gel vorliegt hat einen deutlichen Unterschied auf die Penetration der Säure in die tieferen Hautschichten! In einer Creme penetriert die Säure schlechter als in einem Gel.

  3. Wirksamkeit von Azelainsäure ab 10%

Vitamin C (INCI: Ascorbic Acid), Vitamin E (Tocopherol), Grüntee-Extrakt (Cameillia Sinesis) & Resveratrol

  1. Unterstützend! Schützen das Sebum vor Oxidation (diese führt in Folge zu Irritationen)

  2. wirken entzündungshemmend


Das waren nun die Inhaltsstoffe, die ich am wichtigsten fand zu erwähnen. Viele davon kennt ihr bereits, manchmal weiß man auch über einen Inhaltsstoff, aber denkt dann doch nicht daran diesen Stoff mit in die eigene Routine einzubauen.

Gängig sind Salicylsäure und Benzoyl Peroxid als Einstieg in die eigenständige Behandlung der Pickel und ich würde jedem empfehlen das zumindest mal ausprobiert zu haben. Ich denke es sind genügend Inhaltsstoffe dabei, dass man da rumprobieren kann.

Hier geht es noch zu einer aufschlussreichen Review sämtlicher der auch hier genannten Inhaltsstoffe => Over-the-counter Acne Treatments


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