Mineralische Filter begeistern mich, seit ich mich mit Hautpflege so leidenschaftlich gerne beschäftige. Deshalb dreht es sich jetzt auch um einen mineralischen Sonnenschutz, der eine zuerst endlos scheinende Suche beendet hat.
Heliocare Mineral Tolerance Fluid
Kleines Ratespiel vorweg: Auf welcher Gesichtshälfte trage ich das Mineral Tolerance Fluid? ;)
Die Marke Heliocare ist auf Sonnenschutzprodukte spezialisiert. Das Mineral Tolerance Fluid ist dabei aus deren Sortiment gezielt für empfindliche Haut entwickelt wurden. Klingt das so, als wäre es nur für die Sensibelsten unter uns? Falls ja - schwer getäuscht.
Gemeint ist: Es wurde auf Alkohol und Parfum bzw. Duftstoffe/ätherische Öle verzichtet. Sowohl Duftstoffe, als auch Alkohol, bieten der Haut keinen Mehrwert. Vielmehr können sie dafür Sorgen, dass die Haut sich schlechter regeneriert. Besonders wichtig also bei Problemhaut, aber auch für normale Haut von Interesse, auf beides in den Produkten zu verzichten.
Konsistenz
Fluid - Wie der Name sagt. Zum Vergleich habe ich einen Tropfen des Mineral Tolerance Fluids mit dem Clinique Mineral SPF 30 auf eine glatte Unterlage gegeben.
Aber dieser Vergleich bringt nichts. ^^ Der Heliocare SPF ist wirklich ein Fluid, während ich den Mineral SPF von Clinique als Lotion einordne. Beide Tropfen scheinen aber so ähnlich, sei also vorsichtig mit solchen Bildern, heh! Immerhin lässt sich erkennen, dass das Fluid hell eingetönt ist.
Tönung
Das Produkt muss auf der Haut verrieben werden, also habe ich das auch getan. Die Unterseiten unserer Unterarme unterliegen weniger UV-Strahlung. Will sagen: Meine Unterarme sind weiß, weiß, weiß. Die "unsichtbare" Tönung sehen wir an dieser Stelle also am Besten.
Zwei Tropfen, wie im oberen Bild, habe ich auf meinen Unterarm gegeben und zu einem Rechteck verteilt. Aber sieh an, das Heliocare Mineral Tolerance Fluid hat sich so gut gemacht, dass ich die Ränder nur erahnen kann. Beim Clinique SPF kann ich die Ränder und die weiße Farbe noch gut erkennen.
Finish
Im Bereich des Clinique SPFs kommt die Textur der Haut deutlich sichtbarer hindurch. Das hat damit zu tun, dass dieser SPF, im Gegensatz zum Mineral Fluid, nicht matt ist. Im nächsten Bild erkennst Du den Unterschied der Glanz-Eigenschaften beider Produkte noch einen Tick besser.
Gerne hätte ich für Dich, falls Du dunklere Haut hast, auch ein hilfreiches Foto gemacht, aber ich habe nur helle Haut an mir. Laut Hersteller ist dieses Produkt auch für dunklere Haut geeignet, was ich stark hoffen will! Tragegefühl
Das Fluid fühlt sich, während ich es noch im Gesicht verteile, ölig an. Nachdem es sich zum samtig-matten Finish gesetzt hat, wird sich, je nach Hauttyp, ein unterschiedliches Gefühl bemerkbar machen. Zinkoxid, stärker noch als Titandioxid, ist ein Absorbens, das Fett aufnehmen kann. Wenn Du nun trockene Haut hast, wird Deine Haut unter diesem Sonnenschutz spannen.
Dieses Fluid gibt Dir nicht das Gefühl einer Feuchtigkeitscreme. Für ölige Haut kann das super sein, denn das Mineral Tolerance Fluid ist kaum spürbar auf der Haut und nimmt etwas Glanz des überschüssigen Fettes. Trockene Haut möchte dazu noch eine Feuchtigkeits- oder Fettcreme drunter packen.
Der Deal, den ich hier eingehe, ist Folgender: Je nach Zustand meiner Haut, schichte ich mir unter diesen Sonnenschutz ein Serum, ein Fluid oder eine Creme. Es gibt Kombiprodukte, die sowohl das Gefühl der Feuchtigkeitscreme bieten und einen SPF haben, aber einen guten Sonnenschutz mit herausragender Textur & Finish zu finden ist schwierig. Bei Feuchtigkeitscremes ist das weniger schwierig, also lasse ich diesen Sonnenschutz genau das tun, was ich am ehesten von ihm erwarte: Mich vor der Sonne schützen.
Schutz
Bester mineralischer Schutz ... das klingt erst einmal weit hergeholt, ist es aber tatsächlich nicht. Obwohl meine Begeisterung für die Textur dieses Sonnenschutzes kein Ende zu finden scheint: Das Mineral Tolerance Fluid liefert beim Schutz vor den Strahlen der Sonne richtig ab!
Erst einmal steht da ne ganze Menge an Information, die den guten Schutz des Produktes ausloben soll. SPF 50 und Broad Spectrum sind alte Bekannte und auf vielen Produkten zu finden. Unten links ist ein griechischer Buchstabe mit der Angabe ≥ 370 nm zu sehen → die kritische Wellenlänge. Das sagt uns, dass mindestens 90% des UV-Schutzes zwischen 290nm und 370nm in diesem Produkt wirken. Diese Angabe verdeutlicht aber erst einmal nur das Spektrum ab und nicht wie gut das Produkt vor den UV-Bereichen schützt. Zwei Sonnencremes können die gleiche kritische Wellenlänge haben, aber sehr unterschiedlich gut vor UV-Strahlung schützen.
Wir wollen auf die PA++++ Angabe achten. Die sagt uns nämlich, dass der PPD-Wert (Wie SPF, nur für UVA-Strahlen) mindestens 16 erreicht. Einen hohen SPF zu erreichen ist keine Besonderheit mehr bei dem heutigen Angebot, meistens hapert es aber an einem guten Schutz vor der UVA-Strahlung. Viele Produkte mit hohem SPF haben also einen geringen PPD-Wert.
Ich habe mir von offizieller Seite bestätigen lassen, dass das Mineral Tolerance Fluid mindestens einen PPD 30 erreicht. Das ist ein wirklich sehr guter Wert, wie ich ihn bisher in einem Sonnenschutz, mit Titandioxid und Zinkoxid als einzige UV-Filter und ohne Duftstoffe oder Alkohol, noch nicht gesehen habe.
Zusätzlicher Schutz
Interessant finde ich nun noch die weiteren Angaben, die im Prinzip auf zweierlei Wesentliches abzielen: Sichtbares Licht und Infrarotstrahlen.
Blaues Licht ist mittlerweile recht bekannt als Therapie gegen Akne und zeigt bei kurzzeitigen Anwendungen keine Nebenwirkungen. Auf Dauer, wie wir dem blauen Licht, welches im Spektrum direkt an die UV-Strahlen angrenzt, durch die Sonne oder verschiedenen Displays ausgesetzt sind, scheint es verstärkt freie Radikale in der Haut auszulösen und unser Antioxidationssystem zu belasten.
Sowohl in menschlicher Haut (Quelle), als auch bei Bestrahlung einer ß-Carotin-Schicht (Quelle) mit blauem Licht wurde ß-Carotin (wichtiges Antioxidans und Vorstufe von Vitamin A/Retinol) stark inaktiviert. Im Test mit der ß-Carotin-Schicht wurden verschiedene Sonnenschutzformulierungen angewendet.
Es gibt unterschiedliche Filter, die man zum Schutz vor Sonnenstrahlung einsetzen kann. Viele davon lassen sich in Wasser oder Öl bzw. Fett lösen. Auf drei von denen möchte ich aufmerksam machen, welche kleine Partikel sind, die in den Cremes verteilt werden und sich nur schlecht lösen lassen.
INCI - Bezeichnungen
Titanium Dioxide
Zinc Oxide
Methylene Bis-Benzotriazolyl Tetramethylbutylphenol (Tinosorb M)
Diese drei Partikel können vor den Strahlen des blauen Lichtes schützen und haben somit den Abbau von ß-Carotin vermindert. All die anderen UV-Filter wie Tinosorb S, Octocrylene, Avobenzone und co. haben dem ß-Carotin kein Schutz vor dem blauen Licht bieten können.
Den Folgen der Infrarotstrahlen lässt sich zum Großteil mit Antioxidantien entgegenwirken, ebenso wie bei blauem Licht. Meiner Meinung nach, müssen wir nicht extra nach ausgewiesenem Infrarotschutz oder Ähnlichem Ausschau halten. Antioxidantien der Haut zufügen und sich gesund ernähren tut da bereits viel Gutes.
Das Mineral Tolerance Fluid SPF 50 ist ordentlich mit Antioxidantien ausgestattet. Darunter Vitamin C und E, Ferulasäure, Grüntee-Extrakt und Kaffeesäure.
Aqua, Dimethicone, Isododecane, C12-15 Alkyl Benzoate, Hydrogenated Polydecene, Titanium Dioxide, Zinc Oxide, Butyloctyl Salicylate, Alumina, Styrene/Acrylates Copolymer, Phenethyl Benzoate, PEG-9 Polydimethylsiloxyethyl Dimethicone, Nylon-12, Polypodium Leucotomos Leaf Extract, Ethylhexyl Ferulate, Ferulic Acid, Caffeic Acid, Physalis Angulata Extract, Caprylyl Glycol, Melanin, Camelia Sinensis Extract, Arabidopsis Thaliana Extract, 3-o-Ethyl Ascorbic Acid, Isohexadecane, Hydrogen Dimethicone, Phenylpropanol, Polyhydroxystearic Acid, Magnesium Sulfate, Tocopheryl Acetate, Dimethicone/PEG-10/15 Crosspolymer, Propanediol, Triethoxycaprylylsilane, Propylene Carbonate, Capryli/Capric Triglyceride, Panthenyl Triacetate, Butylene Glycol, Ethyl Linoleate, Oleyl Alcohol, Pentylene Glycol, Dipropylene Glycol, Sodium Citrate, Palmitoyl Hydroxypropyltrimonium Amylopectin/Glycerin Crosspolymer, 1,2-Hexanediol, Lecithin, Tocopherol, Hydrogenated Lecithin, Oxothiazolidine Antioxidantien werden über den Tag jedoch abgebaut, im Gegensatz zu den drei oben genannten UV-Filtern Titandioxid, Zinkoxid und Tinosorb M. Da diese stabil sind, habe ich gerne mindestens einen der drei Filter mit im Sonnenschutz.
Nun endlich...
habe ich das Gefühl, den perfekten SPF für mich gefunden zu haben. Leichte Textur, nicht fettig, kaum spürbar und an trockenen Hautstellen kann ich eine Creme drunter schichten. So bleibt das Mineral Tolerance Fluid absolut customizable. Es erledigt seinen Job als Sonnenschutz sehr gut mit bewährten Antioxidantien und einem UVA-Schutz, der sich für mineralischen Schutz echt sehen lassen kann.
Leider ist dieses Produkt noch nicht so leicht erhältlich für uns, also habe ich es mir bei einer spanischen Apotheke bestellt. Mir wäre es das Produkt wert, weiterhin das Mineral Tolerance Fluid aus Spanien zu beziehen, denn nach drei Wochen täglicher Verwendung, ist meine Begeisterung kein bisschen gemindert. Natürlich drücke ich trotzdem fest die Daumen, dass Heliocare das Produkt auf den deutschen Markt bringen wird!
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