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AutorenbildSKINCI

pH-Wert in der Hautpflege

Aktualisiert: 30. Mai

pH, von „pondus hydrogenii“ (Latein; Gewicht des Wasserstoffes), wird heute auch als „power of the hydrogen molecule“ verwendet und ist als negativer Logarithmus der Wasserstoffionen (H+) definiert. Der Wert beschreibt also anhand der Konzentration der Wasserstoffionen wie sauer oder basisch oder ob ein Stoff neutral ist.


Um den pH-Wert eines Produktes zu messen, ist die Konzentration der H+ Ionen nicht ausreichend, und die Aktivität der Ionen zusätzlich erforderlich.


Die Lösung kann einen großen Einfluss auf die Aktivität haben, so ist die Aktivität der Ionen in Ethanol 200mal so groß wie die in Wasser.


je höher der pH, umso niedriger die H+ Konzentration


saurer pH → mehr Wasserstoffionen (H+)


basischer pH → mehr Hydroxidionen (OH-)


neutraler pH → Gleichgewicht von H+ und OH-



pH 7 = neutral


pH 5,5 = hautneutral


pH < 7 = sauer


pH > 7 = basisch


pH 0 = Säureextrem


pH 14 = Basenextrem


pH ist logarithmisch:



pro pH-Einheit ist der Unterschied 10mal so groß.


4,0 ist 10-fach saurer als 5,0


3,0 ist 100-fach saurer als 5,0


2,0 ist 1000-fach saurer als 5,0


Ebenso ist der Unterschied zwischen 4,0 und 4,3 größer als der Unterschied zwischen 7,0 und 7,3.


Avene Cleanance K - Australien hat sie nicht verbannt.



Der Säureschutzmantel

Stoffwechselendprodukten der Hautzellen, Schweiß, Sebum und Mikroorganismen.

Der pH-Wert des Säureschutzmantels ist leicht sauer um unsere Haut vor Bakterien zu bewahren oder deren Wachstum zu verhindern. Einige Krankheiten hängen mit Änderungen dieses pH-Wertes zusammen.



pH und Hautgesundheit


Diese mit einer pH-Wert Änderung zusammenhängenden Krankheiten sind mit einer erhöhten Anfällig für Infektionen von Bakterien verknüpft.

Bei Akne-Patienten wurde häufig ein erhöhter pH-Wert der Haut gemessen, welcher das Fortschreiten begünstigt, der Ursprung aber ein anderer ist.

Es hat sich herausgestellt, dass unsere Haut mit einem pH 5, sowohl von der Barriere und der Feuchtigkeit, als auch in der Abschuppung.


Das Ergebnis eines Tests des Säureschutzmantels ergab: Saure Haut mit pH 4-4,5 hält die Bakterien-Flora aufrecht, basische Haut mit pH 8-9 löst die Flora.


So kam mir auch schon unter, dass die Säuren in den Produkten gefährlich seien, was vermutlich mit der Assoziation von schlimmen Verätzungen und/oder der Erfahrung des Kribbelns, der Rötung etc. bei Verwendung eines chemischen Peelings zu tun hat.


Höherer pH der Haut → höhere Empfindlichkeit gegen Säuren.


Die Haut gewöhnt sich zwar nicht an Säuren, aber durch die Ansäuerung der Hornhaut lassen die Rötungen und das Kribbeln allmählich nach. Zudem tragen die Effekte der Säuren auf Dauer zu einer Verbesserung des Hautgewebes und der Hautgesundheit bei.



pH-adjuster


„ph-adjuster“ sind Stoffe, die den ph-Wert angleichen, d.h. sie können den pH-Wert anheben oder senken. Diese ph-adjuster werden in Säureprodukten verwendet um den pH einzustellen.


Sodium Hydroxide (pH 14) wird oft mit Glykolsäure zusammen verwendet, um den pH Wert von Glykolsäure der unter 2 liegt auf einen pH-Wert anzuheben, der kein Risiko für einen 'chemical burn' darstellt.


Ob der dabei entstehende pH-Wert der Effizienz des Produktes oder der Angst vor Beschwerden (welcher durch bessere Aufklärung entgegengewirkt werden könnte) dient, händeln die Firmen unterschiedlich.



Was sind pH – Puffer ?


Puffer sorgen für die Konstanz des pH-Wertes, d.h. sie sind dafür verantwortlich, dass sich der pH-Wert nicht großartig durch Zugabe anderer Stoffe verändert.


Die Pufferkapazität beschreibt wie viel Hydroxidionen (OH-) oder Wasserstoffionen (H+) der Puffer aufnehmen kann ohne Veränderungen des pH-Wertes zuzulassen. Eine hohe Pufferkapazität heißt, dass der pH-Wert auch bei Hinzufügen von größeren Mengen und/oder stärkeren Säuren bzw. Basen konstant bleibt.




Säuren als Puffer


Schwache Säuren können als Puffer dienen, da diese sich zu Teilen auflösen, wobei die Säuren den pH-Wert bis +/-1 ihres pKa puffern. D.h. dass z.B. Glykolsäure deren pKa bei 3.83 liegt, in einem Bereich von 2.83 – 4.83 puffern kann.


Die dissoziierten Säuren (Anionen) können einem System (z.B. dem Produkt selber oder unserem Säureschutzmantel) Protonen (H+) entziehen, während die freien Säuren das System mit Protonen (H+) versorgen können.


Eine Säure puffert bei ihrem pKa am 'besten', da die Anzahl der freien Säuren und der dissoziierten Säuren (zu Salz neutralisierten) gleich ist. Es sind genügend Anionen vorhanden, die dem System zusätzlich hinzugefügte Protonen wieder entziehen können und genug freie Säuren die dem System fehlende Protonen ersetzen können.


Je näher der pH des Puffers am pKa der Säure, umso größer die Pufferwirkung.


Je höher die Konzentration von Säuren und deren Salzen, umso größer die Pufferwirkung.



Beeinflusst ein 2. Produkt den pH meines chemischen Peelings?


Im Allgemeinen: Nein!


Es kommt zunächst einmal darauf an, wie hoch der pH-Wert des nächsten Produktes ist und wie stark das chemische Peeling gepuffert ist.


Übliche Pflegeprodukte wie Feuchtigkeitscremes, Seren und Sonnenschutz beeinflussen nicht den pH-Wert des chemischen Peelings.


Der Punkt ist aber, dass sich die Säure – Salz Konzentrationen ändern.


Wird zur Puffer-Lösung durch eine Base Hydroxidionen hinzugefügt reagieren die freien Säuren mit diesen um sie zu entfernen und dissoziieren zu ihren Salzen. Folglich steigt die Konzentration der Salze und die Konzentration der freien Säuren sinkt.


Aber der pH bleibt gleich.


Werden von einer Säure Wasserstoffionen zur Puffer-Lösung hinzugefügt reagieren die Salze der Säuren mit diesen um sie zu entfernen und konvertieren zu freien Säuren.


Das heißt die Konzentration der freie Säuren steigt und die Konzentration der Salze der Säuren sinkt.


Aber der pH bleibt gleich.




Da ich über das Thema Bioavailability schon geschrieben habe möchte ich an dieser Stelle nur noch zeigen, wie man den pH-Wert bei einer bestimmten Bioavailability berechnen kann.


Henderson-Hasselbach Gleichung:


pH = pKa + log(A-/AH)


A- = Anionen; inaktiven Säuren


AH= freie Säuren


Hast Du also den pKa-Wert, kannst Du Dir mit dieser Formel ausrechnen wie hoch der pH-Wert für eine bestimmte Konzentration freier Säuren und zu Salz neutralisierter Säuren ist.


Wasser und pH-Wert


Wasser nimmt ganz schnell den pH-Wert des hinzugefügten Stoffes an.


Das Hinzufügen von 0,39g NaOH (Sodium Hydroxide) mit pH-Wert 14 zu 1L Wasser mit pH-Wert 7 erhöhte den pH-Wert auf 12.


Eine Phosphat-Puffer-Lösung mit pH 7,21 mit gleicher Menge hinzugefügtem NaOH wie beim Wasser ergibt nur eine Erhöhung auf pH 7,30.


Reines Wasser kann nicht unser chemisches Peeling neutralisieren. Das Leitungswasser in Deutschland ist aufgrund seiner Zusammensetzung allerdings schon in der Lage das chemische Peeling zu neutralisieren.


Wenn wir uns mit Wasser im Gesicht rumwischen hat die Aktion des Wischens allerdings auch schon einen gewissen Effekt der 'Neutralisation'.


Die eigentliche Komplikation für chemische Peelings nach der Reinigung ist aber die Wirkung des Wassers auf unsere Haut.

Das Leitungswasser in Europa hat einen pH von ca. 8, welcher den pH der Haut, je nach Kontaktdauer und Wassermenge, auf ca. 6 anhebt.


Nun stoßen zwei Puffersysteme aufeinander, weshalb für die Wirkung des chemischen Peelings ein möglichst niedriger pH der Haut von Vorteil ist.


Damit das chemische Peeling besser wirken kann, haben wir zwei Möglichkeiten.


Entweder wir nutzen ein saures Gesichtswasser (pH ideal zwischen 3 – 4) um den pH-Wert unserer Haut zu senken, oder wir warten bis die Haut sich nach ca. 15 bis 20 Minuten selber wieder eingependelt hat (bei stark basischer Reinigung eher mehr Zeit einplanen).


Und dann wird gepeelt.

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