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- Irritation
Was ist Irritation ? Um vereinfacht mit einem Synonym zu beginnen: Irritation ist ein Reiz. Ein Reiz auf den die Haut reagiert. Wie wir mit unseren Sinnen auf Reize reagieren, reagiert auch unsere Haut sehr verschieden auf diese Reize. Nicht jede Haut reagiert gleich auf einen bestimmten Reiz und eine Haut reagiert nicht immer gleich auf verschieden Reize. Im Gegensatz zur Korrosion sind die Schäden durch Irritation nicht irreparabel, jedoch ähnlich wie bei UV-Strahlung, ist das Maß schnell überschritten, wo die Haut nicht mehr in der Lage ist alle Schäden zu reparieren und dauerhaft neue Schäden zu irreparablen Schäden führen, wie z.B. zerstörtes Kollagen. Neuropeptid-Reaktion Falls Dir die trocken-fettige Haut bekannt vorkommt oder Du selber damit gerade zu kämpfen hast – es gibt eine gute Nachricht: Das ist kein Hauttyp. Deine Haut ist fettig und fühlt sich trotzdem trocken und rau an ? Die Chemikalien, die in diesem Fall für die Irritation sorgen, lösen eine Neuropeptid-Reaktion im Gehirn aus. Die Neuropeptide in unserem Gehirn regulieren unser Hormonsystem, wovon unsere Ölproduktion geregelt wird. D.h. durch die Beschädigung der Barriere an der Hautoberfläche wird als Schutzmechanismus die Ölproduktion erhöht, um die Haut vor weiteren Einflüssen zu schützen. Gleichzeitig dehydriert (der TEWL steigt → Erklärung weiter unten) die Irritation die Haut so stark, dass bei wiederholter Irritation die Schutzmechanismen nicht reichen und das Hautbild der trocken-fettigen Haut entsteht. Wirkungsweise Irritation Wie irritierende Stoffe wirken ist bislang noch nicht gut genug durchforscht, wahrscheinlich aufgrund der Tatsache, dass die Stoffe wegen ihrer unterschiedlichen Eigenschaften wie ph-Wert, Molekülmasse, Penetrationsfähigkeit und anderen Faktoren, verschieden wirken. Häufig zeigte sich vor allem bei starker Irritation und häufig wiederholender schwacher Irritation, die Auslösung des proinflammatorischen Vermittlers interleukin-1 (IL-1) und des Nekrose auslösenden Faktor alpha (TNF-α) nach jeglicher Art von Barrierestörung, ob nun durch chemische oder mechanische Irritation ausgelöst. Ganz grob wird die Hautirritation durch zwei verschiedene Faktoren ausgelöst. Irritation kann durch Chemikalien hervorgerufen werden. Irritation kann durch Mechanik hervorgerufen werden. Chemische Irritation Bei der chemischen Irritation, gelangen Moleküle in die Haut (500 DaltonRegel), die dort in der Interaktion mit den lebenden Zellen und dem Gewebe einen Reiz aussenden, auf den das Immunsystem mit einer Entzündung reagiert. Die Zellen und das Gewebe schalten in eine Art defensiven Modus und versuchen den Stoff zu entfernen. Diese defensive Phase kann sich durch eine Schwellung, Rötung, ein Hitzegefühl oder Schmerz bemerkbar machen. Abhängig von der Intensität der Verletzung, ist nicht jede ausgelöste Entzündung und somit auch nicht jede Irritation sicht- oder spürbar. Stark irritierte Haut schuppt sich, im Nachhinein hätte ich das gut beobachten können, als ich noch der Meinung war, Pickel auszutrocknen wäre eine bewährte Methode. Einige chemische irritierende Inhaltsstoffe entfetten und dehydrieren die äüßerste Hautschicht, wodurch weitere irritierende Stoffe einfacher in die Haut eindringen können, da die Hautbarriere geschwächt ist, und dort weiteren Schaden verursachen. Mechanische Irritation Mechanische Irritation verstärkt chemische Irritation und wird durch mechanische und/oder physikalische Kräfte ausgelöst, die das Gewebe der Haut beschädigen. Wie diese Einflüsse und Kräfte das Gewebe angreifen ist nicht ganz eindeutig bis jetzt, weshalb verstärkt auf Messverfahren zurückgegriffen wird, die anhand der Verletzung des Gewebes die Irritation messen können. Messverfahren Es gibt verschieden Messverfahren, um die Irritation in der Haut zu messen. Ich möchte nur kurz auf das Messverfahren durch den TEWL eingehen. Der TEWL (Transepidermal water loss) ist der transepidermale Wasserverlust, also die Verdunstung von Feuchtigkeit durch unsere Haut. Gesundes und intaktes Gewebe hat einen niedrigeren TEWL als geschädigtes und defektes Gewebe. Der TEWL wird erhöht, da das Gewebe geschädigt und die oberste Hautschicht ausgedünnt wird, durch DNA Schäden und Beeinträchtigung ihrer Feuchtigkeitsbindenden Eigenschaften. In den Messverfahren werden Hautzellen und Hautgewebe verschiedenen Irritationsquellen ausgesetzt und der TEWL im Vorher-Nachher-Vergleich gibt Auskunft über die Irritationsintensität. Der TEWL-Test wird am häufigsten verwendet, da er in der Lage ist minimale Schäden zu indizieren. In der mechanischen Irritation hat sich gezeigt, dass diese am stärksten durch Scherkräfte ausgelöst wird. Stelle Dir eine schwere Holzplatte vor, auf der eine andere Holzplatte liegt. Die Platte ist so schwer, dass du sie nicht anheben kannst, sonder von der Platte runterschieben oder runterziehen musst. Die Kraft, die durch das Gewicht der oberen Platte im Zusammenhang mit der Reibung durch das runterziehen/schieben, auf die untere Platte wirkt, beschreibt die Scherkraft. Die Scherkraft löst zwar eine stärkere Irritation aus als zum Beispiel Druck oder Stretching der Haut. Wenn wir unsere Haut reiben, spielen jedoch meist alle drei Faktoren zusammen. Welche Irritationsquellen gibt es ? Wasser Umweltfaktoren wie Hitze und Kälte – insbesondere mit Wind trockene Luft Reibung Säuren Basen Lösungsmittel/Alkohol Tenside/SLS Okklusion Duftstoffe/Ätherische Öle UV-Filter/Konservierungsstoffe Sonnenstrahlung/UV-Strahlen Stress Intensität von Irritation Länge des Kontaktes Häufigkeit des Kontaktes Zustand der Haut Umweltfaktoren Hautstelle Stärke des Irritanten Löslichkeit des Irritanten Wasser … weicht das Gewebe auf (Mazeration) und trockent aus bei langem Kontakt. Ein höherer Calcium Gehalt führt zu einer erhöhten Irritation, aufgrund des höheren ph-Wertes und einem Einfluss auf die Ablagerung von Seife auf der Haut. Die Temperatur spielt nur für die Irritation eine nenneswerte Rolle, da heißes Wasser nur minimal besser reinigt und, bei Verwendung von Tensiden, die Irritation allerdings stark anhebt. Die ideale Temperatur zum Waschen der Hände liegt bei ca. 32° C. Zwischen 20 und 40° C sollte kein Risiko für Hautschäden bestehen. Ab 40° werden die Hornlamellen beschädigt und die Hautbarriere beeinflusst. Zu kaltes Wasser schädigt unserer Haut ebenso wie zu heißes Wasser. Hitze und Kälte Die Temperatur der Luft beeinflusst unsere Haut direkt durch Konvektion, d.h. die Teilchen aus der Luft übertragen ihre (Wärme)energie in unsere Haut, und indirekt durch Thermoregulation, wie die Körpertemperatur durch die Umgebungstemperatur beeinflusst wird. Bei Kälte verliert die oberste Hautschicht Kapazitäten um die Feuchtigkeit in der Haut zu halten und trocknet aus. Trockene Haut ist anfälliger für weitere Schäden der Kälte wodurch die Schäden auf Dauer größere Ausmaße annehmen. Häufiges Baden und Tenside verstärken den Effekt drastisch. Hitze hingegen hat ebenso negative Auswirkungen auf unsere Haut und ich spreche nicht von Verbrennungen an der Haut. Das Zusammenspiel von Hitze und Infrarotstrahlung zeigte Gefäßneubildungen und zellulär entzündliche Infiltrationen (Unterwanderungen), die die extrazelluläre Matrix beschädigen, indem das Enzym metalloproteinaseindiziert wird und Proteine verändert werden. trockene Luft Hier entsteht die Irritation nicht durch den Kontakt sondern durch das Fehlen von Kontakt mit Wasserdampf, da die Haut so ausgetrocknet wird. Wenn die Haut rissig wird, kann dies bis zu einem Erythem führen. Ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von 10% oder weniger beginnt die oberste Hautschicht zu spannen und spröde zu werden. Das Zusammenspiel von niedriger Luftfeuchtigkeit, hoher Temperatur und Luft, die es eilig hat, dehydriert die oberste Hautschicht, welche unsere wichtigste Hautbarriere darstellt. Folgen daraus sind Juckreiz und geringe Ekzeme. Reibung Die Irritation wird durch den Abrieb der Zellen ausgelöst, wie unter anderem bei Peeling mit Körnern oder rauen Handtüchern. Die alltägliche Reibung der, ist normalerweise harmlos, exzessives Reiben führt jedoch zu verschiedenen Änderungen in der Haut. Periodisches oder wiederholendes Reiben mit leichtem Druck führt zur Verdickung (Lichenification) der Haut, allerdings nicht im positiven Sinne wie bei chemischen Peelings sondern eher wie eine Schwellung während abrupte Reibung Blasen unter der Haut auslösen kann. Die Intensität und der Effekt der Verletzungen ist abhängig von der Luftfeuchtigkeit, Schweiß, Alter, Geschlecht, Ernährungszustand, weiteren Infektionen, den Genen und der Abstammung. Säuren Im Sinne von Säuren, die uns als chemische Peelings oder z.B. Vitamin C in frei verkäuflichen Produkten. Wer mit jeglichen Säuren auf seiner Haut rumexperimentiert und sich über Hautveränderungen wundert, suche sich bitte einen Arzt. Die Irritation, durch Säuren in den Produkten, ist abhängig von den oben gennanten Faktoren und z.B. der Molekülmasse, dem Vehicle (der Form/Lösung/Konsistenz, mir ist noch kein gescheites deutsches Wort dafür eingefallen) und Penetrationsfähigkeit. Im richtigen Umgang mit Säuren überwiegen die positiven Auswirkungen auf die Haut deutlich. Bei einem pH-Wert < 2 steigt die Wahrscheinlichkeit für einen „chemical burn“ drastisch an, der an der Haut korrosive Schäden verursacht. Basen Der Säureschutzmantel der Haut, wessen Natürlichkeit und Wirksamkeit bestritten wird, hält ein leicht Saures Milieu zum Schutz gegen Krankheitserreger. Stark basische Stoffe zerstören den Säureschutzmantel und machen die Haut somit anfälliger für weitere Irritation. Seifenstücke sind ein bekanntes Beispiel für basische Produkte Seife und Emulgatoren können Hie haut entfetten (anfälliger für weitere Irritation), das Keratin denaturieren und dehydrieren. Das kann zu Trockenheit, Schuppung Rissen und eventuell zu einem Ekzem führen. „Chemical burn“, d.h. irreparable Schäden sind ab pH-Wert 9 und höher zu erwarten. Lösungsmittel/Alkohol Das Lösungsmittel eines Produktes kann ebenfalls eine Quelle für Irritation darstellen. Im Falle von Alcohol Denat., welcher gerne mal als Lösungsmittel verwendet wird, reichen die Schäden ab 2 – 3 %iger Konzentration über Irritation hinaus und lösen Korrosionen aus, die Nekrosen auslösen, d.h. Hautzellen werden irreparabel geschädigt und sterben. Tenside/SLS Tenside sind Substanzen die hauptsächlich für ihre waschaktiven Eigenschaften verwendet werden. Es gibt viele verschieden Tenside und so unterschiedlich fällt auch die Irritation aus. Aus Problemen zur Messung von Irritation wurde SLS (Sodium Lauryl Sulfate) als Vergleichswert herbeigezogen, da es auf jeder getesten Haut eine Reaktion auslöste, welches eindeutig für ein sehr starkes Reizpotential spricht. SLES (sodium Laureth Sulfate) ist mittlerweile das in der Körperpflege am meisten verwendete Tensid, nachdem SLS von vielen Firmen aus den Produkten entfernt wurde. Ein paar Firmen setzten allerdings immer noch auf SLS. Aus eigener Erfahrung schreibe ich scharfen Tensiden ein hohes Risiko für Irritation zu, da die Konzentrationen häufig 30% überschreiten und, obwohl der Hautkontakt durchs wieder Abwaschen nur kurz anhält, die Folgen der Neuropeptid-Reaktion bei mir deutlich zu sehen sind, schon nach einmaliger Verwendung. Okklusion Okklusion hat neben der wunderbaren Wirkungsweise den TEWL niedrig zu halten auch eine Schattenseite: Irritationspotential. Sollte unter einer (sehr) okklusiven Creme ein Hitzegefühl entstehen ist das ein Anzeichen von Irritation. Als Faustregel: Okklusion verstärkt weitere Irritationspotentiale. (z.B. Duftstoffe wirken verstärkt irritierend, wenn sie unter einer okklusiven Schicht eingeschlossen werden) Auch wird die Irritation verstärkt wenn auf mechanische Reizung Okklusion folgt. Handschuhe sind auch eine Form von Okklusion für die Haut, besonders Latexhandschuhe bilden eine Irritationsquelle, bei täglicher Benutzung von mehr als 2 Stunden. Duftstoffe / ätherische Öle Es gibt tatsächlich Duftstoffe, die keine Neuropeptid-Reaktion auslösen und die Haut nicht irritieren. In den Produkten müssen allerdings nur Duftstoffe gekennzeichnet werden, die häufig für allergene Reaktion der Auslöser sind. Die anderen Duftstoffe werden unter Parfum bzw. Fragrance zusammengefasst. Ätherische Öle sind noch einmal ganz speziell, da diese Gemische ein ungewisses Potential besitzen. Manche Ätherische Öle sind nicht nur voll von Duftstoffen, sondern unter anderem auch mit schlechtem Alkohol oder anderen irritierenden Inhaltsstoffen angereichert. UV-Filter / Konservierungsstoffe Sowohl UV-Filter, als auch Konservierungsstoffe können irritierend sein, welche es aber Wert sind an anderer Stelle einzeln genauer betrachtet zu werden. Sonnenstrahlung/ UV-Strahlung (Solarium) Die UV-Strahlen, insbesondere UV-A-Strahlung, dringen tief in unsere Haut ein und zerstören dort die Gewebefasern worunter auf Dauer das ganze Gewebe leidet. Über das Thema habe ich hier schon genauer geschrieben. Stress Auswirkungen der ausgeschütteten Hormone auf die Immunzellen der Haut, bewirken Beeinträchtigungen bei der Heilung und Barrierefähigkeit der Haut. Die 2 Formen der nicht-klinisch-behandelnden Irritation Subjektive / Sensorische Irritation … ist durch ein unangenehmes Gefühl charakterisiert wie z.B. einem Prickeln, Brennen, Stechen oder Juckreiz und ohne sichtbare Veränderungen der Haut → topisch aufgetragene Mittel sind der häufigste Auslöser. Nicht-erythematöse Irritation … unterscheidit sich nur geringfügig von subjektiver Irritation. Die Symptome sind meistens dieselben und eine sichtbare Hautveränderung liegt ebenfalls nicht vor. Der Unterschied liegt in der Art der Entzündung. Die Krankheit Contact Irritant Dermatitis, ausgelöst durch … Akute Irritation entsteht schon durch kurze Einwirkzeit durch einen stark irritierenden Stoff. oder ChronischeIrritation entsteht durch minimale Irritationen, denen die Haut immer wieder ausgesetzt wird.
- PHA
Poly-hydroxy acids, kurz PHA, gehören ebenso wie die AHAs und BHAs zu den 'hydroxy acids'. Während AHAs und BHAs jeweils eine Hydroxyl-Gruppe an den Alpha- bzw. Beta-Positionen pro Molekül enthalten, umfassen die Moleküle von PHAs mehrere Hydroxyl-Gruppen pro Molekül, wodurch PHAs über zusätzliche Eigenschaften verfügen. Eine neue Generation PHAs sind noch nicht so lange und gründlich erforscht wie AHAs und zählen, aufgrund der späteren Entdeckung und neuen Eigenschaften, zur 2. AHA-Generation von chemischen Peelings. Die Eigenschaften größere Moleküle → langsamere, kontrolliertere Penetration → kaum bis gar keine Hautirritation → anwendbar bei: Neurodermitis, Akne, Rosazea und um die Augen herum keine Sensibilisierung gegen UV-B-Strahlung feuchtigkeitsspendend (mehr als AHA) kompatibel mit Retinoiden (höhere Feuchtigkeit, weniger Rötungen) erhöht Barrierefunktionen der Haut erhöhte Elastizität, Festigkeit und Dicke der Haut nach längerer Anwendung meist wasserlöslich kollagensynthese anregend qualitative Verbesserung elastischer Fasern Bionic Acids … gehören zur 3. AHA-Generation und sind eine etherartige Verbindung aus PHA und einem Zuckermolekül. Lactobionic acid: gluconic acid (PHA) + Galactose Maltobionic acid: gluconic acid (PHA) + Glucose Bionic Acids sind hygroskopisch, d.h. sie ziehen Wasser an und sind in der Lage dieses zu halten. Wenn das Wasser der Lösung, in der die BAs gelöst sind, verdunstet ist bildet sich eine Gelmatrix, die die Haut geschmeidiger macht, weitere Schäden mindert und der Haut hilft, sich von Prozeduren zu erholen, die die Hautbarriere geschwächt haben. Melanogenesis Inhibition NeoStrata erwähnt im Zusammenhang mit PHAs die Hemmung des Prozesses der Melanogenesis, bei dem, durch Sonnenlicht stimulierte Melaninsynthese in den Melanozyten, dunkle Flecken, unerwünschte Bräunung, ungleichmäßige Pigmentierungen und andere Zeichen von Lichtalterung ausgelöst werden. Hemmstoffe dieses Prozesses können natürlich gebräunte Haut aufhellen und Hyperpigmentation vermindern. Chelation Die Fähigkeit zu Chelatkomplexen ist insofern hilfreich, dass dadurch die Produktion von Hydroxyl-Radikalen, welche zu den häufigsten Radikalen unserer Atmosphäre zählen, fast komplett unterbunden werden kann. Lipidperoxidation Bei, durch UV-Strahlung ausgelöste, Lipidperoxidation werden mehrfach ungesättigte Fettsäuren, durch freie Radikale, abgebaut. Hemmstoffe (Inhibitoren) wie z.B. PHAs fangen diese Radikale ab und verhindern weiteren Schaden an den Fettsäuren. Das Abfangen der freien Radikale trägt zur Aufrechterhaltung der Zellmembranen bei, schützt die Zellen besser vor UV-Schäden und Oxidativem Stress und beschreibt die antioxidative Wirkung eines Stoffes. MMP Inhibition MMPs (Matrix Metalloproteasen) sind Enzyme, die Kollagen abbauen und regenerieren, womit sie Bestandteil der natürlichen Kollagenerneuerung sind. Mit der Zeit zeigen sich in gealterter und geschädigter Haut unregelmäßige Aktivitäten des Enzyms. Das Kollagen wird verstärkt abgebaut und die Regenerierung und Synthese neuen Kollagens verlangsamt sich. Die Blockade von MMP durch PHA kann zur Erhaltung und qualitativen Verbesserung der Kollagenfasern führen. AGEs Glykation ist eine Reaktion zwischen einem reduziertem Zucker, wie Glucose, und Proteinen. Die dabei entstehenden Zwischenstoffe führen weiteroxidiert zu schädlichen Endprodukten – den AGEs (advanced glycation endproducts). Die Reduktion von AGEs schützt die Proteine in der dermalen Struktur. Barriere Die Barriere der Haut wird durch ein gesünderes und effizienteres Gewebe gestärkt und die Ansäuerung der Hornhaut durch PHAs beschleunigt den Wiederherstellungsvorgang der Hautbarriere. Zwei Enzyme, die im sauren ph-Bereich optimal wirken, verstärken nach Ansäuerung die Bildung von lamellaren Doppelschichten. (ähnlich wie auch andere hydroxy acids oder Vitamin C) Lactobionic acid (PHA) Molekularmasse: 358 g/mol (Glycolic acid: 76,05 g/mol) hilft/unterstützend gegen Hyperpigmentierung zeigte bei 25%igen Konzentrationen in vitro negative Beeinflussungen der Zellfähigkeiten hält 10 mal mehr Wasser als Glykolsäure auch bei Laktose-Intoleranz topisch verwendbar → bei schweren Milchallergien wird zu einem Sensibilisierungstest geraten Clinique Turnaround Concentrate Lactobionic acid und ca. 0.5% Salicylic acid Bioavailability Lactobionic acid Gluconolactone/Gluconic Acid Molekularmasse: 178,14 g/mol (Glycolic acid: 76,05 g/mol) Konvertiert zu Glyconic Acid in Lösung. Hydroxylgruppen: alpha, beta, gamma, delta und epsilon. Nahezu keine Irritation, nicht einmal bei Konzentrationen von 20-30% in nicht-neutralisierten Formulierungen. Ist in der Lage chemische Irritationen von anderen Inhaltsstoffen zu verringern. Z.B. von Benzoyl Peroxide. Hält 3 mal mehr Wasser als Glykolsäure Bioavailability Gluconic Acid Vergleich zu AHAs und BHAs PHAs haben einige nette Vorteile gegenüber AHAs und BHAs, wie zum Beispiel die Möglichkeit eines niedrigeren pH-Wertes und somit einer höheren Konzentration freier Säuren, ohne hohes Risiko einer Irritation. Ebenso ist der antioxidative Effekt ein schöner Bonus, wobei z.B. alpha-tocopherol (Vitamin E) eine weitaus höhere antioxidative Wirksamkeit aufweist. Im Gegensatz zu AHAs und BHAs scheinen PHAs überlegen zu sein... PHA vs. AHA Die am häufigsten verwendete PHA, Gluconolactone, und die am häufigsten verwendete AHA, Glycolic acid, wurden einer 12-Wöchigen Studie zum Vergleich unterzogen. Es stachen zwei statistisch signifikante Unterschiede beim Test heraus. Die Fahlheit der Haut verbesserte sich durch Glykolsäure um 17,1%, bei Gluconolactone um 12,4% Die Peelingintensität und Glättung der Haut verbesserte sich bei Glykolsäure um 13,5%, bei GL um 10,2%. PHA vs. BHA Bei unreiner oder unreiner und empfindlicher Haut wirkt Salizylsäure jedoch effizienter, da Salizylsäure komplett lipophil ist, also die Poren auch innen reinigen kann, und entzündungshemmend wirkt. Bei rein empfindlicher Haut oder wenn einem das Prickeln von Glykolsäure am Anfang unangenehm ist, empfiehlt sich definitiv ein Blick auf PHAs.
- pH-Wert in der Hautpflege
pH, von „pondus hydrogenii“ (Latein; Gewicht des Wasserstoffes), wird heute auch als „power of the hydrogen molecule“ verwendet und ist als negativer Logarithmus der Wasserstoffionen (H+) definiert. Der Wert beschreibt also anhand der Konzentration der Wasserstoffionen wie sauer oder basisch oder ob ein Stoff neutral ist. Um den pH-Wert eines Produktes zu messen, ist die Konzentration der H+ Ionen nicht ausreichend, und die Aktivität der Ionen zusätzlich erforderlich. Die Lösung kann einen großen Einfluss auf die Aktivität haben, so ist die Aktivität der Ionen in Ethanol 200mal so groß wie die in Wasser. je höher der pH, umso niedriger die H+ Konzentration saurer pH → mehr Wasserstoffionen (H+) basischer pH → mehr Hydroxidionen (OH-) neutraler pH → Gleichgewicht von H+ und OH- pH 7 = neutral pH 5,5 = hautneutral pH < 7 = sauer pH > 7 = basisch pH 0 = Säureextrem pH 14 = Basenextrem pH ist logarithmisch: pro pH-Einheit ist der Unterschied 10mal so groß. 4,0 ist 10-fach saurer als 5,0 3,0 ist 100-fach saurer als 5,0 2,0 ist 1000-fach saurer als 5,0 Ebenso ist der Unterschied zwischen 4,0 und 4,3 größer als der Unterschied zwischen 7,0 und 7,3. Avene Cleanance K - Australien hat sie nicht verbannt. Der Säureschutzmantel Stoffwechselendprodukten der Hautzellen, Schweiß, Sebum und Mikroorganismen. Der pH-Wert des Säureschutzmantels ist leicht sauer um unsere Haut vor Bakterien zu bewahren oder deren Wachstum zu verhindern. Einige Krankheiten hängen mit Änderungen dieses pH-Wertes zusammen. pH und Hautgesundheit Diese mit einer pH-Wert Änderung zusammenhängenden Krankheiten sind mit einer erhöhten Anfällig für Infektionen von Bakterien verknüpft. Bei Akne-Patienten wurde häufig ein erhöhter pH-Wert der Haut gemessen, welcher das Fortschreiten begünstigt, der Ursprung aber ein anderer ist. Es hat sich herausgestellt, dass unsere Haut mit einem pH 5, sowohl von der Barriere und der Feuchtigkeit, als auch in der Abschuppung. Das Ergebnis eines Tests des Säureschutzmantels ergab: Saure Haut mit pH 4-4,5 hält die Bakterien-Flora aufrecht, basische Haut mit pH 8-9 löst die Flora. So kam mir auch schon unter, dass die Säuren in den Produkten gefährlich seien, was vermutlich mit der Assoziation von schlimmen Verätzungen und/oder der Erfahrung des Kribbelns, der Rötung etc. bei Verwendung eines chemischen Peelings zu tun hat. Höherer pH der Haut → höhere Empfindlichkeit gegen Säuren. Die Haut gewöhnt sich zwar nicht an Säuren, aber durch die Ansäuerung der Hornhaut lassen die Rötungen und das Kribbeln allmählich nach. Zudem tragen die Effekte der Säuren auf Dauer zu einer Verbesserung des Hautgewebes und der Hautgesundheit bei. pH-adjuster „ph-adjuster“ sind Stoffe, die den ph-Wert angleichen, d.h. sie können den pH-Wert anheben oder senken. Diese ph-adjuster werden in Säureprodukten verwendet um den pH einzustellen. Sodium Hydroxide (pH 14) wird oft mit Glykolsäure zusammen verwendet, um den pH Wert von Glykolsäure der unter 2 liegt auf einen pH-Wert anzuheben, der kein Risiko für einen 'chemical burn' darstellt. Ob der dabei entstehende pH-Wert der Effizienz des Produktes oder der Angst vor Beschwerden (welcher durch bessere Aufklärung entgegengewirkt werden könnte) dient, händeln die Firmen unterschiedlich. Was sind pH – Puffer ? Puffer sorgen für die Konstanz des pH-Wertes, d.h. sie sind dafür verantwortlich, dass sich der pH-Wert nicht großartig durch Zugabe anderer Stoffe verändert. Die Pufferkapazität beschreibt wie viel Hydroxidionen (OH-) oder Wasserstoffionen (H+) der Puffer aufnehmen kann ohne Veränderungen des pH-Wertes zuzulassen. Eine hohe Pufferkapazität heißt, dass der pH-Wert auch bei Hinzufügen von größeren Mengen und/oder stärkeren Säuren bzw. Basen konstant bleibt. Säuren als Puffer Schwache Säuren können als Puffer dienen, da diese sich zu Teilen auflösen, wobei die Säuren den pH-Wert bis +/-1 ihres pKa puffern. D.h. dass z.B. Glykolsäure deren pKa bei 3.83 liegt, in einem Bereich von 2.83 – 4.83 puffern kann. Die dissoziierten Säuren (Anionen) können einem System (z.B. dem Produkt selber oder unserem Säureschutzmantel) Protonen (H+) entziehen, während die freien Säuren das System mit Protonen (H+) versorgen können. Eine Säure puffert bei ihrem pKa am 'besten', da die Anzahl der freien Säuren und der dissoziierten Säuren (zu Salz neutralisierten) gleich ist. Es sind genügend Anionen vorhanden, die dem System zusätzlich hinzugefügte Protonen wieder entziehen können und genug freie Säuren die dem System fehlende Protonen ersetzen können. Je näher der pH des Puffers am pKa der Säure, umso größer die Pufferwirkung. Je höher die Konzentration von Säuren und deren Salzen, umso größer die Pufferwirkung. Beeinflusst ein 2. Produkt den pH meines chemischen Peelings? Im Allgemeinen: Nein! Es kommt zunächst einmal darauf an, wie hoch der pH-Wert des nächsten Produktes ist und wie stark das chemische Peeling gepuffert ist. Übliche Pflegeprodukte wie Feuchtigkeitscremes, Seren und Sonnenschutz beeinflussen nicht den pH-Wert des chemischen Peelings. Der Punkt ist aber, dass sich die Säure – Salz Konzentrationen ändern. Wird zur Puffer-Lösung durch eine Base Hydroxidionen hinzugefügt reagieren die freien Säuren mit diesen um sie zu entfernen und dissoziieren zu ihren Salzen. Folglich steigt die Konzentration der Salze und die Konzentration der freien Säuren sinkt. Aber der pH bleibt gleich. Werden von einer Säure Wasserstoffionen zur Puffer-Lösung hinzugefügt reagieren die Salze der Säuren mit diesen um sie zu entfernen und konvertieren zu freien Säuren. Das heißt die Konzentration der freie Säuren steigt und die Konzentration der Salze der Säuren sinkt. Aber der pH bleibt gleich. pH und Bioavailability Da ich über das Thema Bioavailability schon geschrieben habe möchte ich an dieser Stelle nur noch zeigen, wie man den pH-Wert bei einer bestimmten Bioavailability berechnen kann. Henderson-Hasselbach Gleichung: pH = pKa + log(A-/AH) A- = Anionen; inaktiven Säuren AH= freie Säuren Hast Du also den pKa-Wert, kannst Du Dir mit dieser Formel ausrechnen wie hoch der pH-Wert für eine bestimmte Konzentration freier Säuren und zu Salz neutralisierter Säuren ist. Wasser und pH-Wert Wasser nimmt ganz schnell den pH-Wert des hinzugefügten Stoffes an. Das Hinzufügen von 0,39g NaOH (Sodium Hydroxide) mit pH-Wert 14 zu 1L Wasser mit pH-Wert 7 erhöhte den pH-Wert auf 12. Eine Phosphat-Puffer-Lösung mit pH 7,21 mit gleicher Menge hinzugefügtem NaOH wie beim Wasser ergibt nur eine Erhöhung auf pH 7,30. Reines Wasser kann nicht unser chemisches Peeling neutralisieren. Das Leitungswasser in Deutschland ist aufgrund seiner Zusammensetzung allerdings schon in der Lage das chemische Peeling zu neutralisieren. Wenn wir uns mit Wasser im Gesicht rumwischen hat die Aktion des Wischens allerdings auch schon einen gewissen Effekt der 'Neutralisation'. Die eigentliche Komplikation für chemische Peelings nach der Reinigung ist aber die Wirkung des Wassers auf unsere Haut. Das Leitungswasser in Europa hat einen pH von ca. 8, welcher den pH der Haut, je nach Kontaktdauer und Wassermenge, auf ca. 6 anhebt. Nun stoßen zwei Puffersysteme aufeinander, weshalb für die Wirkung des chemischen Peelings ein möglichst niedriger pH der Haut von Vorteil ist. Damit das chemische Peeling besser wirken kann, haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder wir nutzen ein saures Gesichtswasser (pH ideal zwischen 3 – 4) um den pH-Wert unserer Haut zu senken, oder wir warten bis die Haut sich nach ca. 15 bis 20 Minuten selber wieder eingependelt hat (bei stark basischer Reinigung eher mehr Zeit einplanen). Und dann wird gepeelt.
- Tenside
Was sind Tenside ? Moleküle, die oberflächenaktiv sind und Grenzspannungen lösen, wie z.B. solche zwischen Wasser und Öl. Als waschaktive Substanzen sind sie in der Lage Schmutz/Sebum zu lösen und durch den Waschvorgang von unserer Haut abzutransportieren. Tenside haben jeweils einen hydrophilen Kopf, der nach dem Wasser schnappt, und ein lipophiles Ende, welches sich an die Fette ranhängt. Ab bestimmten Konzentrationen bilden Tenside Mizellen (CMC → kritische Mizellbildungskonzentration), hier nur der Hinweis, dass Mizellenwasser nicht immer mild sein müssen. Auch mit SLS lassen sich Mizellen bilden. Ladung Tenside haben nicht alle die gleiche Ladung. Es gibt, anionische (negative Ladung), kationische (positive Ladung), amphotere (negative und positive Ladung) und nichtionische (neutrale/keine Ladung) Tenside. Anionische Tenside … haben einen negativ geladenen Kopf, bedeutet also, wenn sie den Schmutz an sich gebunden haben werden sie leicht von unserer Haut oder unserem Haar, welche beide leicht negativ geladen sind, abgestoßen. Sie haben ein hohes Schaum- und Reinigungsvermögen. Anionische Tenside neigen eher dazu sich mit Proteinen zu verbinden, wobei die Möglichkeit der Lipidierung besteht, das heißt die Proteine werden denaturiert, indem Lipide/Lipidgruppen von den Proteinen entfernt werden. Je größer der Kopf der Tenside umso geringer die Neigung zur Proteinbindung und folglich eine geringere Irritation. Von anionischen Tensiden wird angenommen, dass sie besonders in die Lipidstruktur eingreifen und die Instabilität und Durchlässigkeit der Lipiddoppelschicht erhöhen. Kationische Tenside Ihre positive Ladung wird in Shampoos dazu genutzt um die negative Ladung der Haare zu mindern und die Kämmbarkeit zu verbessern. Ihre Reinigungs- und schaumbildenden Eigenschaften fallen allerdings gering aus und sie sind inkompatibel mit anionischen Tensiden. Nichtionische Tenside … besitzen keine Ladung und werden zur Schaumstabilisierung, Verstärkung der Reinigungskraft, Verdickung oder als Emulgator verwendet. Aufgrund der fehlenden Ladung können sie gut mit anderen Tensiden kombiniert werden. Gehören tun sie zu den mildesten waschaktiven Substanzen bei geringer Schaumbildung, dienen daher eher in Kombi dazu milde Produkte herzustellen. Amphotere Tenside … sind sowohl positiv als auch negativ geladen und agieren bei niedrigem pH kationenaktiv und bei hohem pH anionenaktiv. Klassen Fettsäuresalze … sind Tenside aus verseiften Fettsäuren sind im Prinzip das, was wir unter Seife verstehen. Gute Schaumbildung und Reinigungswirkung, von ihren Hautverträglichkeiten und Wasserlöslichkeit, speziell bei härterem Wasser, sind diese Tenside längst überholt worden. Glucoside … sind nichtionisch und mild mit guten Universaleigenschaften. Schaumbildung scheint unterschiedlich auszufallen, bei mittlerer Reinigungskraft. Sorbitanester … sind besonders mild und finden häufig in Babyshampoos Verwendung. Aufgrund schwacher Schaumbildung öfter mit anionischen Tensiden kombiniert. Sulfosuccinate … sind mild und trotzdem gut schäumend, wobei sie aufgrund ihrer schlechten Verdickbarkeit mit amphoteren und anionischen Tensiden zusammen verwendet werden. Ihre geringe Hydrolysestabilität erfordert eine neutrale oder gut gepufferte Formulierung. Betaine … sind einzeln für den Markt eher unbedeutend, da Schaumbildung und Verdickbarkeit eher gering ausfallen. Dafür ist die Hautverträglichkeit ausgezeichnet und zusammen mit anionischen Tensiden lässt sich die Milde beider erhöhen. Für diese Kombinationen werden Betaine bevorzugt verwendet. Das bekannteste Exempel ist wohl SLES + CAPB (siehe unten). Amphoacetate/ Amphodiacetate … sind amphoter geladen. Es wird ihnen eine gute Haut- und Schleimhautverträglichkeit zugeschrieben, obwohl , ähnlich wie bei anionischen Tensiden, die Verträglichkeit unterschiedlich ausfällt. Verwendung finden diese Tenside auch zur Konditionierung der Haare oder einer erhöhten Pflegewirkung von Zusatzstoffen. Wie auch Betaine können sie zur Abmilderung von anionischen Tensiden eingesetzt werden. Alkylethercarboxylate … gehören bei mittlerem und noch mehr bei hohem Ethoxylierungsgrad (Anlagerung von Ethylenoxid) zu den mildesten Tensiden überhaupt. Ihr schlechtes Schaum- und Verdickungsverhalten macht sie für Kombinationen brauchbarer. Isethionate und Taurate … haben eine ähnliche Struktur wie Seife, mit hoher Schaumbildung und gutem Reinigungsvermögen. Taurate sind komplett stabil gegen Hydrolyse und Isethionate sind ab pH 8 und höher oder pH 5 und niedriger instabil. Beide sind milde Tensidarten. Sulfate Alkylsulfate … sind die ersten und in den USA heute noch häufig eingesetzten Tenside. Viel Schaum, gute Reinigung, aber Restempfindlichkeit gegen Wasserhärte und eine schlechte Hautverträglichkeit. Alkylethersulfate … sind deutlich unempfindlicher gegen Wasserhärte und auch milder als Alkylsulfate . Dazu eine bessere Verdickbarkeit und Kältelöslichkeit und praktisch die einzigen Tenside, die alleine verwendet werden. Auch hier sind trotzdem Unterschiede, so ist Sodium Laureth Sulfate zwar schaumbildender, aber agressiver als Sodium Myreth Sulfate. Hautverträglichkeit Diese kann von einem Produkt durch Rückfetter und Feuchthaltemittel erhöht werden. Rückfetter: natürliche Öle, Fettsäureester, Alkanolamide Feuchthaltemittel: Propylenglykol, Polyethylenglykole, Glycerin, Sorbitol, Lactate Das Waschen der Haut mit anionischen/amphoteren Tensiden ohne solche Hilfsmittel führt schon nach einer Wäsche zu deutlicher Entfernung von Fettsäuren und Cholesterin. Kombinationen von Tensiden … zeigten in einigen Fällen eine Minderung der Irritation. Sogar bei höherer Tensidkonzentration als ein alleiniges Tensid. Die Fähigkeit das Protein Zein zu lösen wurde als Maßnahme zur Messung der Irritation verwendet. SLES + CAPB Sodium Laureth Sulfate wurde mit Cocoamido Propylbetaine gemischt um, in erster Linie das Irritationspotential von SLES, zu mildern. Das Verhältnis von SLES zu CAPB, wo die Lösung des Proteins Zeins am niedrigsten ausfiel, stimmt mit dem CMC (Critical Micelle Concentration) – Minimum von SLES-CAPB überein. Das Zugeben von amphoteren oder neutralen Tensiden zeigte, dass anionische Tenside die Co-Mizellenbildung dem Proteinbund bevorzugen, wenn die CMC des Co-Tensides niedriger ist. So kann sogar das Hinzufügen von anionischen Tensiden mit niedrigerer CMC zu niedriger Irritation führen. Die Effekte wirken meist zusammen, da die CMC beider Tenside häufig niedriger ist als die CMC der einzelnen Tenside. Weitere Annahmen sind, dass … … die Irritation geringer ausfällt, da das mildere Tensid Verbindungspunkte mit der Haut 'besetzt'. … die CMC sinkt und dadurch weniger frei Sulfate vorliegen. … sich die Tenside in ihren Wasserbindekapazitäten behindern und/oder auf andere die gegenseitige Penetration zu Teilen verhindern.
- UV-Spektrum (Hinweis zu TiO2 u. ZnO)
Welche UV-Strahlen treffen uns eigentlich wie Intensiv und wie schädlich sind sie ? Im Hinblick darauf auch einen kleinen Rückblick auf Zinc Oxide vs. TitaniumDioxide. Das Spektrum 30-40% der Sonnenstrahlung werden von der Ozonschicht absorbiert. Von der Sonnenstrahlung, die auf die Erdoberfläche trifft sind ca. 50% Lichtstrahlen (400-800nm) 40% Infrarotstrahlen (1300-1700nm) und 10% UV-Strahlen (100-400nm). Das UV-Spektrum reicht somit von 100-400nm, wobei praktisch alle UV-Strahlen mit Wellenlängen < 290nm nicht durch die Ozonschicht gelangen. Von den UV-Strahlen, die die Erdoberfläche erreichen, sind mittags bei Sonnenschein ca. 10% UVB-Strahlen und 90% UVA-Strahlen. Mehr zu den UV-Strahlen in diesem Post und in diesem. UVB-Strahlung ist am wirksamsten für Erythem-Bildungen (Hautrötungen) bei einer Wellenlänge von 307nm. UVA hingegen braucht eine Dosis die 600-1000mal so groß ist um Erythemen auszulösen. Und obwohl wir wissen, dass UVA ein Vielfaches der UVB Intensität ausmacht, ist UVB-Strahlung für 98-99% der später auslösenden Erythemen (Sonnenbrände) verantwortlichen. Ein Schutz vor beiden Strahlungen ist ideal, denn vor allem im Winter bei uns, wo die UVB-Strahlung nahe 0 ist, ist der Schutz vor UVA Strahlen genauso sinnvoll und wichtig wie im Sommer. Inwiefern aber treffen und schädigen unserer Haut die UV-Strahlen in Abhängigkeit ihrer Wellenlänge und gibt es Unterschiede innerhalb des UVA Bereichs ? Ein Diagramm über die Anteile der UV-Strahlen in Abhängigkeit zur Wellenlänge Quelle 1 Zur 400nm-Grenze steigt die Dosis die uns erreicht, das heißt uns treffen mehr Strahlen aus dem UVA-I Bereich als aus dem UVA-II Bereich. An dieser Stelle sei ein Hinweis zu Zinkoxid und Titandioxid erwähnt: In dem Post TiO2vs. ZnO habe ich die beiden physikalischen UV-Filter zu Teilen verglichen und einen Graphen gezeichnet, der sich im Nachhinein als etwas ungenau herrausstellte. Das was ich mit dem Graphen aussagen wollte, dass TiO2 im UVB-Bereich stärker ist aber ebenso wie ZnO, allerdings schwächer (!), im UVAI-Bereich bis 400nm wirksam ist, hat immer noch bestand. TiO2's Stärke → UVB, UVAII ZnO's Stärke → UVAI Diese Angaben des Blogs TheTripleHelixian treffen es genauer. TiO2 > ZnO bei 320-350nm TiO2 < ZnO bei 350-380nm TiO2 = ZnO bei 380-400nm Darauf kam mir dann die Frage: Welcher Bereich der Wellenlängen innerhalb des UVA-Bereichs ist am gefährlichsten für meine Haut ? Denn der Vergleich von UVA zur UVB-Strahlung zeigt ganz deutlich, dass die Quantität der Strahlung nicht mit der Schädlichkeit gleichgesetzt werden kann. Kürzere Wellen sind energiereicher und wenn zwischen UVA und UVB der Unterschied so immens ist, muss auch ein Unterschied zwischen 320nm UVA-Strahlen und 400nm UVA-Strahlen bestehen. Oder nicht ? Je kürzer die Wellenlänge, umso gefährlicher – verstanden. Je länger die Wellenlänge, umso tiefer dringen die Strahlen in die Haut – ok. Es wird davon ausgegangen, dass der meiste Schaden, den die Haut nimmt, von den UVA-Strahlen im Bereich 320-340nm verursacht wird, weil die Strahlen in dem Bereich sich noch ähnlich den UVB-Strahlen verhalten, aber tiefer in die Haut dringen. Tests mit UVA-Stahlung ergaben keine messbaren Erytheme bei Verwendung von Wellenlängen im UVAI-Bereich (340-400nm). Bei der Bestrahlung mit UVAI + UVAII wurden Erythem-Bildungen gemessen und auch das Färbeverhalten der Haut ähnelte dem durch UVB ausgelöstem Färbeverhalten. Moment mal ! Das wirft die Diskussion zwischen Titandioxid und Zinkoxid in ein ganz anderes Licht, da TiO2 in dem UVAII-Bereich besser wirkt, als ZnO. Also ist TiO2 nun doch tatsächlich besser als ZnO und könnte das erklären warum Titandioxid deutlich häufiger als Zinkoxid verwendet wird ? Ob nun besser oder nicht möchte und kann ich nicht beurteilen. Zuletzt auch aufgrund individueller Vorteile und Nachteile für jede/n Betroffene/n. Dass TiO2 häufiger verwendet wird, liegt meiner Vermutung nach auch an den Formulierungsmöglichkeiten. Den UV-Schutz betreffend ist jedoch eindeutig, dass eine Kombination beider UV-Filter den einzelnen überlegen ist, denn auch wenn davon ausgegangen wird, dass die UVAII-Strahlen mehr Schaden verursachen, so ist auch klar, dass die langwelligen UVAI-Strahlen tiefer in die Haut eindringen und dort ebenfalls Schaden anrichten, vor dem wir unsere Haut schützen können und sollten. Nicholas J. L. 1996. Sunscreens: Development: Evaluation, and Regulatory Aspects: Second Edition, Revised and Expanded: 36-39, 181 Ronald M. 1999. Skin Disease In Old Age, Second Edition: 16 André R., Hans S. 1998. Protection of the Skin Against Ultraviolet Radiations: 73, 76
- Mit Haut und Haar
Auf Twitter fragte ich ob Haarpflege ein interessantes Thema wäre und freue mich wirklich sehr über die Reaktionen und das Interesse. Als Einstieg dazu halte ich eine kurze Übersicht über den Aufbau der Haut und unserer Haare für sinnvoll um ein klareres Bild und Verständnis für die Unterschiede oder auch Gemeinsamkeiten zu bekommen und im weiteren Verlauf der nächsten Posts darauf zurückgreifen zu können. Haut Oberhaut … oder auch bekannt als Epidermis, ist unsere Barriere mit direktem Kontakt zur Umwelt. Sie besteht insgesamt aus 5 Lagen, in denen die Verhornung der Hautzellen stattfindet, bis diese schließlich in der obersten Schicht, der Hornschicht (stratum corneum), abgestoßen werden. Dieser Vorgang dauert ca. 4 Wochen, welches der Grund für diese Zeitangabe ist, die einem häufig an Geduld nahegelegt wird, wenn es um die Wirkung eines Produktes geht. Nur sehr wenige Stoffe kommen durch das ganze Stratum Corneum. Die Zellen des Stratum Corneum sind nach ca. 2 Wochen komplett ersetzt. Neben den Keratinozyten, unseren Hautzellen, gibt es noch andere Zellen in der Oberhaut, die wichtige Funktionen haben. Die Melanozyten, welche die Pigmentbildung übernehmen, also bei der Bräunung beteiligt sind. Die Merkelzellen, die Reize, wie z.B. solche durch Berührung der Haut, an das Gehirn weiterleiten. Und die Langerhans-Zellen, sie dienen als Bote und Transporteur von Fremdstoffen an das Immunsystem. Lederhaut Die Lederhaut (Dermis) ist mit der Oberhaut verzahnt und ist unser elastisches Netzwerk. Diese Struktur besteht zum größten Teil aus stützenden Kollagenfasern und zu kleineren Teilen aus elastischen Elastinfasern und Retikulinfasern. Dieses Geflecht gibt unserer Haut die Spannkraft und den Halt. Neben einer Vielzahl von Abwehrzellen und Nervenfasern befinden sich auch die Schweißdrüsen und Haarwurzeln mit den Talgdrüsen in der Lederhaut. Unterhaut Sie bildet unser Fettpolster und hängt stark mit der Ernähtrung zusammen, wobei sie bei Unterernährung fast verschwinden kann und bei Überernährung außerordentlich voluminös wird. In ihr befinden sich ebenfalls Schweißdrüsen und Haarwurzeln. Die Unterhaut dient uns als Energie- und Wasserspeicher, schützt uns vor Kälte, isoliert unsere Körperwärme und verringert den Druck auf Knochen, Muskulatur und Organe. Die Gebilde in der Unterhaut sollen Fettzellen darstellen. Das Gebilde am Haar die Talgdrüse. Permeabilität Die Hornschicht spielt eine außerordentlich wichtige Rolle bei der Permeabilität (Durchlässigkeit), da sie die äußerste Schicht der Haut ist und somit dauerhaft in direktem Kontakt mit unserer Umwelt steht. Sprechen wir ihr einen Wille zu, so ist unsere Haut gewillt alles von außen, draußen zu lassen und alles von innen, drinnen zu lassen. Dennoch können Stoffe aufgrund ihrer Eigenschaften oder aufgrund gewisser Umstände in die Haut eindringen. Laut 500-Dalton Regel, gelangen Stoffe mit einer Molekülmasse von 500 g/mol oder weniger in die Haut. Faustregel: Je niedriger die Molekülmasse (innerhalb einer Inhaltsstoffgruppe), umso schneller die Penetration und umso höher das Irritationspotential. Die oberste Schicht unserer Haut besteht aus verhornten Hautzellen (Korneozyten), die von einer Lipidmatrix umgeben sind, welche die interzellulären Räume ausfüllt und somit wie ein Kleber die Zellen beisammen hält. Die Lipidmatrix (45-50 % Ceramide, 25 % Cholesterin, 10-15 % freie Fettsäuren und jeweils 5 % andere Lipide) ist überraschenderweise lipophil wodurch hydrophile Stoffe sehr eingeschränkt sind in der Penetration. Zum Eindringen gibt es drei Möglichkeiten: Der interzelluläre Weg, wobei der Name bereits sagt worum es sich handelt. Der Stoff hangelt sich durch die Matrix an den Zellen vobei. Transzellulär können Stoffe ebenfalls in die Haut gelangen, hierbei nehmen die Stoffe den direkten Weg durch die Zellen und die Matrix hindurch. Als dritte Möglichkeit bestehen die Haarfollikel, Schweiß- und Talgdrüsen. Haar Unser Haar ist ein verhornter Faden, der hauptsächlich aus Keratin besteht. Das Horn des Nashorns ist übrigens im Prinzip nichts anderes als ein dickes Haar. Wie die Haut auch, lässt sich das Haar vereinfacht in 3 Partien unterteilen: Haarmark Ist im Inneren des Haares und scheint wohl aktuell noch ein kleines Mysterium zu sein, da Funktionen noch nicht geklärt sind. Es zeigte sich aber, dass dünnere Haare kaum bis gar kein Haarmark besitzen, im Gegensatz zu dickeren Haaren. Zudem lässt die Menge des Haarmarkes zu den Spitzen hin nach, scheint also für den Stand des Haares eine wichtige Rolle zu spielen. Faserschicht Sie ist die dickste Schicht und macht mit über 80% fast das komplette Haar aus. Viele Fasern, welche aus Faserzellen bestehen, welche wiederum aus vielen Proteinmolekülen zusammengesetzt sind, sind ineinander verdreht und von einem Klebestoff aus weichem Keratin umgeben, worin sich auch die Haarpigmente befinden. Die Faserschicht ist für die Elastizität und Stärke des Haares von Bedeutung. Schuppenschicht Ist die bekannteste Schicht und wird gerne in Shampoo-Werbungen als Animation verwendet um aufzuzeigen was das Shampoo mit dem Haar anstellen könne. Wie der Name es bereits vermuten lässt besteht diese Schicht aus ganz vielen Schuppen, durchsichtigen Schuppen, die die Pigmente der Faserschicht durchschimmern lassen. Sie liegen zu Beginn dicht an der Faserschicht und zeigen mit dem Schuppenende zur Haarspitze. Dadurch, dass die Schuppen so flach anliegen, bilden sie eine glatte lichtreflektierende Oberfläche. Den allseits beliebten Glanz der Haare. (Gebundenes Serum spielt auch eine Rolle) Mit der Zeit unterliegt unser Haar allerdings chemischen und physikalischen Belastungen wie Reibung und die Schuppen lösen sich an den Rändern bis hin zum Verlust ganzer Schuppen. Durch die nun unebene Oberfläche wird das Licht unregelmäßig gebrochen, der Glanz bleibt aus und die Haare fühlen sich rau an. Permeabilität/Porosität Haare haben im Durchschnitt eine Porosität von 20% wodurch eine Wasseraufnahme möglich ist, welche durch den lipophilen Film verhindert werden würde. Je höher die Porosität umso höher die Aufnahme von Wasser und die Schädigung des Haares. Haare mit hoher Porosität sehen stumpf und trocken aus, zudem sind sie anfälliger für weiteren Schaden. Sowohl bei unserer Haut als auch bei unseren Haaren spielt die äußerste Schicht die entscheidendste Rolle. Unterstützen wir die äußere Schutzschicht, helfen wir gleichzeitig das Innenleben bzw. das innere Material zu bewahren. Ist dieser Schritt verstanden kann im weiteren Schritt sowohl die Haut als auch das Haar etwas tiefer gestärkt werden ohne, dass diese Aufbauerfolge durch fehlenden Schutz wieder zerfallen. Der grundlegendste Unterschied hingegen ist wohl die Art und Weise der Erneuerung und die Reaktionen (lebende Haut vs. nur noch reagierendes Haar). 'Erneuerung' halte ich in diesem Kontext ein wenig irreführend, denn es werden keine Hautzellen oder Haarfasern erneuert, sondern ersetzt. Bei der Haut werden täglich 1-2 (Tendenz zu einer) Zellschichten abgestoßen, bzw. fallen ab oder werden z.B. durch die Reibung von der Jeans abgetragen. Die Haarfasern jedoch werden sozusagen raus gepresst, das bedeutet das frische Stückchen Haarfaser wollen wir wenn möglich, bei schulterlangem Haar (ich schätze 40-45 cm) 3½ Jahre lang pflegen. Da ist ein langer Atem nötig.
- Sicherheit ist eine Illusion
Vor kurzem bin ich über eine Review gestolpert, dessen Produkt einen ausgeschriebenen SPF 50 hat, bei 6,2 % Titanium Dioxide und 4% Zinc Oxide. Da musste ich gleich an ein Produkt denken, welches einen ausgeschriebenen SPF 25 hat, bei 7,3% Titanium Dioxide und 6,9% Zinc Oxide. Ein wenig skurriler wurde das ganze, als ich sah, dass der SPF 25 Sonnenschutz viele AOX enthält, während der SPF 50 Sonnenschutz komplett auf AOX verzichtet. Antioxidantien boosten den Sonnenschutz und helfen bei Formulierungen den SPF anzuheben. Dieser Boost besteht hauptsächlich darin, dass die Antioxidantien Sonnenschäden reparieren können und viel weniger darin, dass manche Sonnenstrahlen absorbieren können, davon abgesehen, dass AOX ihre Wirkung nach der Absorption verlieren. Wenn es also nicht die AOX sind, die den SPF im zweiten Sonnenschutz boosten und auch nicht die Filter alleine für den SPF verantwortlich sein können, wer pfuscht dann in unseren Sonnencremes rum ? Die Formulierung hat einen großen Einfluss auf die Effektivität der Filter. In einem Test wurden verschiedene europäische Sonnenschutzcremes getestet. Bei einem gab es Probleme das Produkt, wegen seiner wässrigen Konsistenz, gleichmäßig auf der Messplatte zu verteilen. Trotz ähnlicher Filter bei den anderen, fiel das Ergebnis der UV-Absorption um fast 30% schlechter aus. Aus diesem Ergebnis kann nicht gezogen werden, dass dünnflüssige Produkte per se schlechter schützen, es zeigt sich aber deutlich, dass eine gleichmäßige Verteilung der Filter besseren Schutz bietet. Nun können Hilfsstoffe eingesetzt werden um die Filter besser zu verteilen, eine andere Möglichkeit ist lichtbrechende oder lichtstreuende Inhaltsstoffe zu verwenden. Die Effizienz der UV-Filter wird erhöht indem zusätzliche Inhaltsstoffe den Weg der Strahlen bis zur Haut verlängern. Die lichtbrechenden Inhaltsstoffe können den Brechungsindex erhöhen, welcher am Ende dieses Posts bildlich dargestellt ist. Styrene/Acrylates ist zum Beispiel ein Film-Bildner, der Licht streuen kann und somit den Weg der Strahlen verlängert, folglich also auch den SPF boostet, indem er die Filtereffizienz erhöht. Warum aber werden nicht einfach höhere Filterkonzentrationen verwendet ? Sowohl chemische als auch physikalische Filter können die Textur und das Auftragegefühl negativ beeinflussen. Sonnenschutzcremes können nicht nur sehr pastös und schlecht verteilbar dadurch werden, sondern auch extrem fettig, worauf gerade ölige Häutchen bestimmt gerne verzichten mögen. Die Verwendung von inaktiven Hilfsmitteln in der Formulierung ermöglichen besonders leichte Texturen, bessere Verteilbarkeit und sind meist auch Zeit- und Geld-sparend. Denn die Zulassung neuer Filter gestaltet sich nicht sehr einfach und zeitnah. Vor allem dann, wenn die Firmen weltweit, also auch in den USA, verkaufen wollen. Also sind solche Formulierungen vorzuziehen ? Da diese Formulierungen, mit dem Ziel eines höheren SPFs, produziert werden, muss der UVA-Schutz häufig an Vernachlässigung in Kauf nehmen. Titanium Dioxide würde in höchster Konzentration und Nanoformulierung, ungefähr auf einen SPF 50 kommen und bietet als Filter alleine knapp mehr als 1/3 UVA-Schutz, wäre somit für ein Siegel ausreichend. Sehe ich ein Produkt mit SPF 50, TiO2 als einzigem Filter und leichter Textur weiß ich also sicher, dass der UVA-Schutz sehr gering ausfällt. Ein SPF 50 bietet keine Sicherheit. http://www.skincancer.org/publications/the-melanoma-letter/summer-2012-vol-30-no-2/effective-sunscreen http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17076643 http://europepmc.org/abstract/med/15568958
- Mini Tipp Spot Treatment
Spot-Treatments sind meistens für die Menge die man erhält sehr preisintensiv. Paula's Choice bietet zum Glück viele Produkte in Probiergröße an ! Applaus von mir an dieser Stelle. Das Clear Extra Strength BHA Liquid in Probiergröße kam mir da gerade richtig. Ich verwende dieses Produkt als Spot-Treatment mit einem Wattestäbchen zum Auftragen. Für das ganze Gesicht ist mir das Produkt zu austrocknend, für einzelne Pickel praktisch und bekämpft die Fiesen, die tiefer in der Haut sitzen, bei mir innerhalb von 3-4 Tagen. Ohne Wattestäbchen klappt es auch gut mit den Fingern. Interessanter Weise habe ich mit den Wattestäbchen bessere Ergebnisse erzielt. Bei Verwendung habe ich das Wattestäbchen nur auf der Haut entlang gerollt und nicht gestrichen um auf unnötigen mechanischen Reiz zu verzichten. Paula's Choice wird demnächst ein BHA Spray rausbringen, wo die Probanden im Panel-Test aufgeteilt wurden. Die einen sprühten das Produkt nur auf den Rücken und ließen es einwirken, die anderen verwendeten zusätzlich einen Rückenapplikator mit dem sie das Produkt einrieben. Die Ergebnisse mit dem Rückenapplikator fielen besser aus. Manchmal fülle ich mir das Liquid auch einfach in diese kleinen Parfumzerstäuber um. Leider sprühen viele sehr unschön und selbst Zerstäuber des gleichen Parfüms sprühten unterschiedlich fein. Falls es Dir hilft: Meine Probe von Jill Sander's Everose sprüht überdurchschnittlich fein.
- Shampoo Guide
Das Shampoo bedeutet in der Haarpflege für viele der erste Schritt. Um sich in der Welt der Shampoos ein wenig besser zurecht zu finden, hier ein Guide: Shampoo-Bestandteile Bestandteil Zweck Tenside Reinigungswirkung des Shampoos Schäummittel Ermöglichen Schaumbildung Conditioner Zurückbleibend, pflegende Stoffe Verdicker Viskositätsgebend Trübungsmittel Undurchsichtigkeit des Shampoos Separator Verhindern unlösliche Seifenbildung Parfum Geruchprägend, -maskierend Konservierungsstoffe Schützen vor mirkobiellen Infektionen Besondere Zusätze Für extra Pflege oder Marketingziele Wozu ist ein Shampoo da ? In erster Linie um zu reinigen. Da mag man mir gerne widersprechen, aber ein Shampoo ist eher ein Cleanser als ein Conditioner. Wenn die Reinigungskraft es zulässt und ausreichend ist, ist das Shampoo umso geeigneter, umso milder es ist. So kommen wir gleich zum wichtigsten Hauptbestandteil; den Tensiden. Die Tenside sind die waschaktiven Substanzen in Shampoos und sorgen dafür, dass Sebum, ekkriner und apokriner Schweiß, Dreck aus der Umwelt, abgestorbene Hautschüppchen und Stylingrückstände entfernt werden können. Wenn wenig entfernt werden muss, empfehlen sich schwächere und damit fast immer einhergehend mildere Tenside. Da beim Shampoonieren die Reinigung der Kopfhaut ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, sollte das Shampoo im Idealfall keine Reizstoffe wie zu starke Tenside, Duftstoffe (Incipedia, deklarationspflichtige Duftstoffe) oder reizende Alkohole (Incipedia) enthalten. Ich persönlich entscheide mich lieber für milde Tenside und Duftstoffe als keine Duftstoffe und scharfe Tenside. Hier sollte jeder selbst seine Prioritäten setzen, wenn man, wie ich, für sich selbst noch kein Shampoo gefunden hat, das sowohl in Anwendung, Reinigungskraft, Milde, Ergebnis und Preis überzeugen konnte. Möchtest Du mehr zu Tensiden erfahren, kannst Du Dir gerne meinen Tensid – Beitrag durchlesen. Falls Du ein Tensid im Blick hast, welches dort noch nicht in der Liste vorhanden ist, kannst Du es gerne in das Kommentarfeld schreiben. Wenn wir nun wissen, dass wir auf scharfe Tenside und vielleicht auch auf Duftstoffe verzichten möchten, stehen wir zwar vor einer wesentlich kleineren Auswahl an Shampoos, nun ist es aber so, dass Haare nicht nur nach fettig oder trocken unterschieden werden können sondern auch im Durchmesser variieren. Hast Du also zum Beispiel dünnes Haar ist Dein Haar schnell überpflegt (Überpflegen ist bei Hautpflege übrigens nicht möglich), hast Du trockenes Haar brauchst Du nicht so häufig Deine Haare waschen, bzw. besonders auf milde Tenside achten. So vielfältig die Haarprobleme und Haarzustände sind, so vielfältig ist auch die Auswahl beim Shampoo – Kauf. Also habe ich mir so einige Shampoos angesehen, die es auf dem Markt gibt und möchte daraus eine kleine Übersicht zu den Shampoo-Versionen erstellen. Shampoos für fettiges Haar Solche Shampoos enthalten häufig scharfe Tenside um die größere Menge Sebum problemlos zu entfernen und ein Gefühl von Sauberkeit zu vermitteln. Das erinnert mich ein wenig an zu scharfe Tenside in der Gesichtsreinigung. So ein quietschsauberes Gefühl sagt uns, dass zu viele Fette, vorallem hauteigene Fette, entfernt und die Hautbarriere angegriffen wurde. Durch die Irritation und die Schäden der Hautbarriere wird eine Neuropeptid-Reaktion ausgelöst, die zu einer erhöhten Talgproduktion führt und das eigentliche Problem verschlimmert. (Journal of International Dermatology). Ich möchte NICHT damit sagen: Alle Shampoos für fettige Haut sollten vermieden werden. SONDERN, dass Du damit rechnen kannst, dass in diesen Shampoos eher scharfe Tenside verwendet werden. Solltest Du fettige Haare haben, empfehle ich nach Shampoos, die Sulfosuccinate oder Isethionate primär enthalten, zu schauen, da sie trotz ihrer guten Reinigungskraft eine gute Hautverträglichkeit aufweisen. Goldwell Inner Effect Regulate System Calming Shampoo (SLES sekundär) Shampoos für trockenes Haar Trockenes Haar braucht an sich keine starke Reinigung, da ,neben der Quantität, die Qualität des Sebums anders ist als bei fettigem Haar. Zudem ist die Barriere bei trockenem Haar nicht so widerstandsfähig und eine zu starke Entfernung des Sebums wäre kontraproduktiv. Enthält das Shampoo Tenside mit einer sehr guten Hautverträglichkeit leidet meist die Reinigungskraft darunter. Dies kann unter Umständen zu einem Problem werden, da Shampoos für trockene Haare viele pflegende Inhaltsstoffe enthalten. Werden zusätzlich Leave-On Produkte und Conditioner oder Haarmaske verwendet besteht die Möglichkeit des Build up's, da die Reinigungskraft der Tenside unter Umständen nicht stark genug ist. Zusätzlicher Vorteil: Diese Shampoos sind oft in der Lage die Haare frisierbarer zu machen und die statische Elektrizität der Haare zu vermindern. Wer Conditioner und Haarmasken verwendungstechnisch nichts abgewinnen kann, könnte mit so einem Shampoo glücklich werden, sofern die Haut/Haare nicht trocken sind. Ein mildes Shampoo mit wenigen Pflegestoffen in Kombination eines Conditioners ist natürlich ebenso geeignet. Evo Care Ritual Salvation Shampoo (mild, schwache – mittlere Reinigung) L'Oréal Hair Expertise Seidige Nährpflege Shampoo Reparatur (mittel – starke Reinigung, Duftstoffe für Shampoo-Verhältnisse niedrig) Sebamed Everyday Shampoo (schwache – mittlere Reinigung, weniger Pflegestoffe) Shampoos für normales Haar 'Normal' hat in der Haar- und Hautpflege nichts mit dem Massenbegriff zu tun, sondern mit einem ausgeglichenem und funktionellem Zustand und der Gesundheit der Haut/Haare. Die Shampoos enthalten im Durchschnitt eine mittlere bis hohe Reinigungskraft. Fast alle, die ich mir ansah, enthalten Sodium Laureth Sulfate (SLES). Die Kombination SLES + CAPB (Siehe Tensid-Beitrag unten) ist, sofern die Gesamtkonzentrationen nicht zu stark voneinander abweichen, milder als SLES allein. Sebamed Everyday Shampoo (Ohne SLES, schwache – mittlere Reinigung) Shampoos für gefärbtes Haar Durch den Kontakt mit einer Base quillt das Haar auf und die Schuppenschicht öffnet sich, weshalb in permanenten Haarfarben starke Basen, wie z.B. Ammoniak, verwendet werden, wodurch sich die Farbpigmente besser in das Haar einnisten. Ein Shampoo für gefärbtes Haar ist leicht sauer, das hilft zum einen die Pigmente besser im Haar zu behalten, da die Schuppen durch den sauren pH-Wert wieder angelegt werden, denn die Schwellung des Haares wird verringert, und eventuelle basische Reste der Haarfarbe neutralisiert werden können. Goldwell Dualsenses Green True Color Sulfate-Free Shampoo (geringe – mittlere Reinigung, keine Silikone → Haaröl empfehlenswert) Shampoos für mehr Volumen Hier ist mir der Konsumwunsch unklar. Geht es um dickere Haare ? Geht es um mehr Stand der Haare ? Oder geht es einfach um mehr Haare ? Für mehr Fülle zeigte sich Henna als wirkungsvoll (finde die Quelle nicht mehr). Ob als Zusatz im Shampoo oder durch die Färbung unterschiedliche Effekte erzielt werden ist mir nicht bekannt. Henna habe ich auch nur ganz selten in Shampoos vorfinden können. Panthenol kann in unser Haar eindringen, für dickeres Haar sorgen und hat auch sonst noch weitere Vorteile (Does panthenol thicken hair ?). Wie viel davon tatsächlich durch die Verwendung eines Shampoos verwirklicht werden kann halte ich für fragwürdig. Einige Shampoos schaffen einen Volumeneffekt, indem die Porosität erhöht wird und somit das Haar auch wortwörtlich poröser wird. Dadurch haben die Haare mehr Grip sich gegenseitig zu halten. Das hat dann nichts mit pfleglicher Behandlung unserer Haare zu tun. Ein Ernährungsansatz ist für das Ziel dickerer Haare weitaus effektiver, denke ich. Sollte es um den Wunsch von Volumen gehen, es gibt eine Reihe guter Stylingprodukte und Methoden Volumen zu erzielen. Shampoos für lockiges Haar Bei lockigen Haaren sind besonders die pflegenden Eigenschaften wichtig, damit die Locken möglichst definiert aussehen (wenn das der Wunsch ist) und Schäden durchs Kämmen gemindert werden, denn die Reibungsschäden sind beim Kämmen von Locken größer als bei glatten Haaren. Ansonsten spielt die Form der Haare keine Rolle für die Auswahl eines Shampoos. 2-in-1 Shampoos ... sollen ein Produkt sein, das sowohl Shampoo als auch Conditioner ist. Das als damalige Revolution angesehene Produkt ist heute nichts anderes als das was wir vor allem in Formulierungen für trockene Haare finden. Es wurden damals unter hohem Energieaufwand zwei unlösliche Stoffe gemischt, wobei sich der pflegende Stoff an das Haar anlegt und der reinigende Stoff mitsamt Dreck und Co. wieder abgewaschen wird. Begonnen hat das mit einer Formulierung die ein anionisches Tensid und ein kationisches Polymer enthielt. Das kationische Polymer wird von der negativen Ladung des Haares angezogen und in dem Vorgang nicht abgewaschen. Shampoos für geschädigtes Haar Geschädigtes Haar benötigt ähnlich wie trockenes Haar, welches anfälliger für Schäden ist, pflegende Stoffe und milde Tenside. Die Formulierungen sind denen für trockenes Haar sehr ähnlich. Bei geschädigtem Haar liegt der Unterschied, dass die Shampoos auf Schäden durch Bürsten, Kämmen, Blondieren o.Ä. abzielen sollten. Dabei sind Proteine hilfreich, besonders hydrolysierte Proteine (INCI: Hydrolyzed ... Protein). Abhängig von ihrer molekularen Masse konnten Proteine in Studien zeigen, dass sie in die Cortex der Haarfaser eindringen und dort die gebrochenen Bestandteile wieder verbinden. Das Ausmaß der Penetration erhöhte sich mit dem Ausmaß des Schadens der Haarfaser. Diese Reperatur hält maximal bis zur nächsten Haarwäsche, bei geschädigtem Haar lohnt es sich dennoch immer milde Tenside zu verwenden und kationische Tenside oder Filmbildner, z.B. Quats (Quaternium-...), da diese von der negativen Ladung, die bei Haarschäden erhöht ist, angezogen werden. Hair Expertise EverStrong Strengthening & Repairing Shampoo (mittlere – hohe Reinigung, Duftstoffe!) Siehe auch bei Shampoos für trockenes Haar Shampoo für feines/dickes Haar Feines Haar ist sehr schnell überpflegt. Das ist für die Haare nichts schlechtes, aber die Optik leidet darunter. Die Haare hängen dann platt herunter, weil entweder die verwendete Menge, zu viele Pflegestoffe oder zu schwere Pflegestoffe das Haar herunterziehen. Zudem glänzen die Haare oft unschön bei zu viel aufliegender Pflege. Die Anzahl der Haarfasern, aufs Gewicht bezogen, ist höher bei feinem Haar. Außerdem ist die Haaroberfläche verhältnismäßig umso größer, je dünner das Haar ist. Das lässt sich mathematisch auch ganz simpel nachrechnen. Daraus folgt natürlich, dass die angreifbare Oberfläche im Verhältnis gesehen größer ist und feines Haar somit tendenziell eher an der Schuppenschicht Schaden nimmt. Auf Haarpflege bei dünnem Haar zu verzichten, um eine Überpflege zu verhindern, wäre also, gerade bei langem Haar, nicht empfehlenswert. Sebamed Everyday Shampoo, SauBär 2in1 Shampoo+Dusche (schwache – mittlere Reinigung) Dickes Haar kommt besser zurecht mit mehr Pflege. Vor allem schwere Pflege, die bei feinem Haar unvorteilhaft ist, kann hier besonders hilfreich sein, um störrische Haare zu bändigen, in Verbindung mit Locken die Haare mehr zu definieren und/oder zu 'glätten', also die Krause vermindern. Anti-Frizz Shampoos Frizz lässt sich wesentlich besser mit reinen Pflegepräparaten bändigen als mit einem Shampoo. Feuchthaltemittel, die zu hygroskopisch sind, die Feuchtigkeit zu stark anziehen, wie z.B. Sodium PCA , Glycerin (Achtung: eher auch mal höhere Konzentration) und Sodium Lactate, trocknen die Haare gerade bei einem Ungleichgewicht mit der (geringen) Luftfeuchtigkeit von Innen aus und sind gerade dann für frizziges Haar kontraproduktiv. Da bei Frizz, sich die stärker negativ geladenen Haaroberflächen gegenseitig abstoßen machen kationische Inhaltsstoffe Sinn, da diese die Ladungen neutralisieren. Giovanni 2chic Brazillian Keratin & Argan Oil Ultra-Sleek Shampoo (pH mir unbekannt, sollte sauer sein.) Anti-Spliss Shampoo Jedes Shampoo bzw. jeder Conditioner, der in der Lage ist äußere Schäden an der Schuppenschicht wirkungsvoll zu minimieren, ist ein Anti-Spliss Produkt, da es im Vorfeld vor Spliss schützt. Ist der Spliss einmal da hilft Abschneiden am besten. Spliss ist eine Aufspaltung der Haare, denn die Schuppenschicht ist dort nicht mehr vorhanden und die Brückenbindungen können die Fasern nicht mehr halten. Proteine sind in der Lage zeitlich begrenzt die Fasern zu halten, lässt man die Haare jedoch wachsen anstatt sie dort abzuschneiden wird sich der Spliss vertiefen und das Stück was abgeschnitten werden müsste vergrößert sich nur. Möchte man sein Haar länger wachsen lassen ist diese Methode sehr wahrscheinlich kontraproduktiv. Möchte man jeden möglichen Schritt machen gegen Spliss, wenn er schon da ist, sind hydrolysierte Proteine und ein Schutzfilm aus Silikon oder Petrolatum die Antwort. Im Gegensatz zum Abschneiden sind Langzeiteffekt und Ergebnis aber nicht vergleichbar. Tiefenreinigungsshampoos … sind für mich die Kategorie „Nur wer es unbedingt haben muss“. Diese Shampoos enthalten meist so gut wie keine pflegenden Inhaltsstoffe und vor allem, WICHTIG, deren Reinigungskraft ist nicht höher als ein ganz simpel formuliertes Shampoo welches nur SLES enthält. Aufgrund der fehlenden pflegenden Eigenschaften mag sich das Haar gereinigter anfühlen, im Grunde sind diese Shampoos dennoch eher ungeeignet, zumal ich doch sehr über die Anzahl der Duftstoffe schockiert bin, die dort häufig vertreten sind. Sollte die Reinigungskraft tatsächlich höher sein, dann weil die Tenside sehr hoch konzentriert sind. Besser reinigende Tenside sind in solchen Shampoos jedoch nicht enthalten. Anti-Schuppen Shampoo Enthalten neben den Tensiden zusätzlich sogenannte „aktive“ Wirkstoffe, die bei der Entfernung der Schuppen helfen und zugleich die Haut beruhigen. Ich kann nicht genau sagen, was die Ursache für die Schuppen ist, klar ist aber, dass es sich um Schuppen der Kopfhaut handelt und somit die Haut geschädigt ist. Deshalb sollte die Kopfhaut dann besonders schonend behandelt werden. Häufig geht dieses Symptom mit einer juckenden Kopfhaut einher, weshalb die Anti-Schuppen Shampoos im besten Fall zusätzlich beruhigende und anti-bakterielle Wirkungen haben. Typische Inhaltsstoffe für Anti-Schuppen Shampoos sind Salicylic Acid (antibakteriell, beruhigend und pH-abhängig exfolierend), Zinc Pyrithione (Wirksam gegen Pilzinfektionen, anti-bakteriell CosmeticsInfo) und Piroctone Olamine (FDA). Sulfur und Selenium Sulfide sind ebenfalls hilfreich, da anti-bakteriell und gegen Pilzinfektionen wirksam, die oberen drei sind allerdings die, die ich am häufigsten in den Inci's vorfand. Babyshampoos … sollte milde Tenside enthalten und nicht stark entfetten, da Babys oder kleine Kinder weitaus weniger Sebum produzieren. Amphotere Tenside sind besonders sinnvoll, da diese zusätzlich nicht in den Augen brennen. Bübchen Baby Shampoo (schwache Reinigung) Shampoo für Männer Männer haben meist kürzere Haare als Frauen und eher Wenige blondieren ihre Haare. Sprich, durch die verhältnismäßig kurze Zeit und der geringere Schaden (mechanisch oder chemisch), sind die Shampoos auf die Reinigung konzentriert und enthalten eher keine Hilfsstoffe. Leider sind die Tenside oft harsch und werden von Menthol zur Schaumparty begleitet. Schaum … ist kein Zeichen der Reinigungkraft eines Shampoos, aber durchaus für fettige Haare und bei Stylingresten nicht unbedeutend. Sowohl Sebum, als auch andere auf dem Haar sitzende Verbindungen beeinträchtigen die Schaumbildung, wodurch das Shampoo schwieriger zu verteilen ist. Mehr Schaum kann also, durch die bessere Verteilung der Tenside, zu einer gründlicheren/gleichmäßigeren Reinigung beitragen. Zähflüssiger ≠ Reichhaltiger Den Eindruck, dass ein Shampoo reichhaltiger ist, weil es dickflüssiger ist, ist gut nachzuvollziehen. Ein Indiz dafür ist es jedoch nicht. Es bedeutet lediglich, dass dem Shampoo Verdickungsmittel wie Gums zugesetzt wurden. Beispiele: Cellulose Gum, Hydroxyethyl Cellulose, Cetyl Alkohol, Allantoin, Aloe Vera, Hydrolized animal Protein (z.B. Kollagen). Diese Verdickungsmittel können auch ihren Vorteil haben, da sie in der Lage sind Irritation zu vermindern. Dies ist natürlich auch abhängig von der Formulierung, aber definitiv Wert, mit in Betracht zu ziehen. Resümee Ein Shampoo sollte möglichst mild sein und die Reinigungskraft haben, die einem ausreicht. Sich von den Haartyp-Empfehlungen leiten zu lassen macht bei Shampoos, meines Erachtens, häufig Sinn. Wenn Duftstoffe für Dich kein Problem sind suche einfach nach einem Shampoo mit milden Tensiden und teste welche Reinigungskraft ausreichend ist. Preis Ich konnte glücklicherweise keine Unterschiede in den Formulierungen festellen, die Preis-bezogen waren. Gerade bei teuren Shampoos wird viel Geld für die Parfümierung ausgegeben und die Tenside sind nicht allgemein milder. Bei teuren Shampoos gehe ich gerne in einen Friseurbedarf und lass' mir eine Probe geben. Ob das in Drogerien auch möglich ist weiß ich nicht. Ich bevorzuge Shampoo und Haarpflege strikt zu trennen, weil es für mich besser funktioniert. Aus diesem Grund möchte ich auch die beiden Themen auf diesem Blog trennen und werde für Haarpflege eigene Beiträge verfassen. Eine sehr aufmerksame Leserin hat mich auf das Nodé FLUIDE Shampoo von Bioderma aufmerksam gemacht, welches eine geringere Reinigungskraft hat, damit super für den täglichen Einsatz geeignet wäre und auch mit den restlichen Inhaltsstoffen überzeugen kann.
- Dermasence Cream Soft Review
Versprechen „Die leichte Gelcreme ist speziell zur Pflege der Misch- und fettenden Haut geeignet. Sie wirkt hautklärend und beruhigend durch ihre speziellen Wirkstoffe. Die nicht komedogene Formulierung zieht schnell ein und verhindert Fettglanz.“ Dermasence Inhaltsstoffe Die Pflege ist aufgrund der sehr leichten und leicht geligen Textur sehr gut für ölige Haut geeignet und hinterlässt auf meiner Haut keinen spürbaren Film. Für normale Haut sollte sie auch ausreichen, könnte mir dennoch vorstellen, dass sie nicht jedem cremig genug ist. Die Gelcreme ist ein geniales Beispiel dafür, dass Öle nicht grundsätzlich und immer von unreiner, fettiger Haut vermieden werden müssen. Wobei übrigens „Öl-freie“ Pflege nicht zwingend bedeutet man hat es mit leichter, fettfreier Pflege zu tun. Das hier verwendete Öl ist Avocado-Öl, welches schnell in die Haut einzieht und dadurch als Carrier fungieren kann, andere Inhaltsstoffe tiefer in die Haut einführt. Das Öl ist erkennbar raffiniert, enthält somit keine Duftstoffe. Avocado Öl enthält verschiedene Vitamine, dazu gehören Vitamin A, B₁, B₂, C, D und E. Was Avocado-Öl nun wirklich für die Haut bewirken kann, habe ich in, meines Erachtens, zuverlässigen Quellen nicht finden können. Auf Naturkosmetik ausgelegte Bücher schreiben dem Öl nahezu magische Benefits zu. Die enthaltenen Vitamine eröffnen natürlich auch Spielraum, für bis in den Himmel lobende Aussagen. Kollagenanregend. Na, wenn das mal nicht aufgrund des Vitamin A kommuniziert wird. Hier handelt es sich jedoch nicht um Vitamin A in der Form von Retinol sondern von β-Carotin, ein Provitamin A, die Menge ist zu gering um bemerkbaren Einfluss zu haben. Ich schätze den Avocado-Öl-Gehalt auf 5 – 10 %, das wären auf den ganzen Inhalt umgerechnet: 0,006 (Min. bei 5%) – 0,03 mg (Max. bei 10%) Vitamin A. <1=">1"> Zudem wird das Öl auch für seine UV-schützenden Eigenschaften gelobt. Zwar sind Vitamin E und A in der Lage UV-Strahlen zu absorbieren, dieser Schutz ist aber bei Weitem nicht so verlässlich wie UV-Filter und begrenzt sich weitesgehend auf UVB-Strahlung. Nun klingt es aber wohl fast so, als würde ich die Creme schlecht reden wollen. Trotz dieser, in meinen Augen, irreführenden Aussagen (nicht die Aussagen von Dermasence !) ist Avocado-Öl ein hautpflegender Inhaltsstoff, der die Hautbarriere schützt und oxidativem Stress entgegenwirkt. Da versprochen wird, die Creme verhindere Fettglanz, interessiert mich natürlich welche Inhaltsstoffe dieses Versprechen erfüllen könnten. Zuerst einmal sind hier keine Inhaltsstoffe (in entsprechenden Konzentrationen) enthalten, die die Ölproduktion durch Irritation ankurbeln. Die Sebumproduktion ist hormonell geregelt und lässt sich somit geringer mit topischen Präparaten regulieren (Kosmetische Inhaltsstoffe sind in unserer Haut nicht hormonell wirksam.). Im Avocado-Öl sind Fettsäuren enthalten <2=">2">, welche das Enzym 5-α reductase hemmen. Ein Enzym welches die Sebumproduktion, durch das Konvertieren von Testosteron zu DHT, erhöht. <3=">"> Die enthaltenen Antioxidantien, vor allem Vitamin E (fettliebend, stark antioxidativ) sind in der Lage das Sebum vor dem Oxidieren zu schützen, verstopfte Poren zu verhindern. Das bedeutet zwar keine Minderung der Sebumproduktion, ist jedoch besonders für fettige Haut von Vorteil. Vielleicht ist hiermit die klärende Wirkung gemeint. Sofort mattierende, Fettglanz verhindernde Inhaltsstoffe hat diese Creme nicht. Matt sehen wir aber auch lange genug aus, wenn wir tot sind. Beruhigende Inhaltsstoffe sind hier auch enthalten (Panthenol, Bisabolol), womit auch diese Aussage unterstützt werden kann. Was mich nun tatsächlich ein wenig enttäuscht ist der Vitamin E Gehalt. Sieht relativ hoch aus, da sowohl Vitamin E, als auch ein Vitamin E Derivat vorne mittig in der Liste vorzufinden sind. Wird allerdings auch nicht explizit mit geworben. Carbomer (gelierend) wird typischerweise in Konzentrationen bis zu 0.5% verwendet und wir haben es hier nicht mal mit einem richtigen Gel zu tun. Die Salizylsäure ist somit auch sehr gering enthalten, hat hier auch keine peelende Wirkung, welches aber auch nicht angegeben wird. Antibakterielle, anti-entzündliche Wirkung des Salzes der Salizylsäure bleibt. Da Dermasence keine Auskünfte über die Konzentration gibt, liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, dass die Vitamin E Konzentration <1% ist. Eine recht typische Konzentration für Vitamin E. Leider keine Alternative für Sebamed's 2% Creme, welche im Tiegel ist. Argh. Die Verpackung, die hier für diese Creme verwendet wird ist wohl die beste, die ich jemals verwendet habe. Ein Spender, der selbst an der Öffnung abgedichtet ist, auf eine Weise die ich mir nicht erklären kann. Da trocknet nirgendwo irgendwas von dem Produkt an und es ist bestens vor Licht, Sauerstoff und Bakterien geschützt. Anwendung Als Nachtcreme, Konsistenz-Beeinflusser bei mineralischem Sonnenschutz (nicht weniger vom Sonnenschutz deshalb verwenden.), unterhalb eines Sonnenschutzes. Meine persönlichen Erfahrungen sind natürlich subjektiv und nicht übertragbar, Dir also auch nicht hilfreich. Im Wettstreit mit anderen Cremes empfinde ich diese Creme überdurchschnittlich gut, jedoch gewöhnlicher (nicht gewöhnlich) als anfangs erwartet. Werbeversprechen sind in der (realistischen) Theorie umsetzbar. Daumen hoch!
- Haarpflege: Öle
Haaröle: Welche und warum ? Es gibt verschieden Öle die zur Pflege der Haare verwendet werden können, ich möchte jedoch nur auf meine beiden Favoriten eingehen und erklären, warum gerade diese beiden. Kokosöl Hier lautet für mich das Stichwort ganz klar: Haarschwellung. Gesundes Haar ist von sich aus hydrophob und nimmt nur eine geringere Menge Wasser auf. Je geschädigter die äußere Schicht der Haare ist, umso mehr Wasser gelangt in das Innere der Haare und umso wirkungsvoller sind Öle als Pre-Treatment. Problem: Während die äußere Schicht des Haares sich nicht nach außen weiten lässt, saugt sich das Haarinnere mit Wasser voll und schwillt an. Die Folge daraus sind abstehende Schuppen, welche in diesem Zustand wesentlich leichter brechen. Um die Schwellung der Haare zu minimieren verwende ich Kokosöl als Pre-Treatment zur Haarwäsche, welches sich vor der Haarwäsche effektiver als nach der Haarwäsche erwies. Sämtliche Öle lassen sich als Pre-Treatment verwenden, da sie einen Film auf den Haaren bilden, der den direkten Wasserkontakt mit der Haaroberfläche mindert und zusätzlich mit Tensiden agiert. Besonders dann, wenn man Tenside verwendet, die das Potential haben an Proteinstrukturen zu lösen, kann ein Öl-Pre-Treatment vor sehr aggressiver Reinigung schützen. Gut erkannt ^^ Warum dann unbedingt Kokosöl ? Neben der für mich vorteilhaften Handhabung spielt die Polarität eine Rolle, aufgrund dieser Kokosöl von Proteinen angezogen wird. Diese Besonderheit macht, im Zusammenspiel mit der Menge kurzkettiger Fettsäuren, Kokosöl zu einem gut einziehenden Öl. Der Großteil der Öle bildet auf der Haaroberfläche einen Film, mit keinem oder sehr geringem Einziehverhalten. Das Eindringen des Öls in die Haare macht die Proteine wasserbeständiger, wobei der oberflächliche Film des Kokosöls einen größeren Effekt auf die Minderung der Schwellung hat. Das Maß der Penetration von Kokosöl hat sowohl mit der jeweiligen Haarstruktur und -beschaffenheit zu tun, als auch mit der Dauer der Einwirkung. Hitze beschleunigt den Vorgang des Einziehens. Möchtest Du das Öl nicht vor der Haarwäsche sondern nach der Haarwäsche ins Haar geben, ist dieses mit der Verwendung eines Föhns gut kompatibel. Bei einem Pre-Treatment halte ich die Verwendung eines Föhns zur besseren Penetration des Öls für unnütz, da ich davon ausgehe, dass die Nachteile des Föhns die Vorteile überwiegen. Silikonöl Haar besteht aus toten Zellen und besitzt nicht die Fähigkeit sich zu reparieren. Aus diesem Grund ist vorbeugende Pflege wohl die effektivste überhaupt. Mich stört an dem Satz „Silikonöl ummantelt das Haar nur und überdeckt die Schäden anstatt sie zu reparieren.“, dass die Funktion der Ummantlung schlecht geredet wird. Tatsächlich haben wir es in der Haarpflege nur mit einem ganz ganz geringem Teil an Reparatur zu tun. Das Meiste besteht aus Vorbeugung und Minderung von Schäden. Silikonöle verwende ich nach der Haarwäsche, vor dem Föhnen. Silikonöle ziehen nicht ins Haar ein sondern bleiben die komplette Zeit über auf der Haaroberfläche sitzen. Das bringt neben einer erhöhten Lichtreflektion (schöner Haarglanz) und einem angenehmerem Haargefühl einen ganz entscheidenen Vorteil: Minderung mechanischer Schäden. Nicht nur (übermäßiges) Bürsten schädigt das Haar mechanisch, bei offenem Tragen der Haare schädigen sich die Haare gegenseitig, da sie aneinander reiben. Nun möchte ich keineswegs dazu aufrufen Haare weder zu Bürsten noch offen zu tragen, denn das Bürsten mit der richtigen Bürste ist besonders für die Kopfhaut wichtig, wenn man nicht jeden Tag seine Haare wäscht (welches sicherlich in 99.9% die Haaroberfläche angreift) und ein sehr streng gebundener Zopf ist nicht für die Haarwurzel optimal und kann unter Umständen zu Haarausfall führen. Du siehst schon es gibt überall Tücken und ich komme vom Thema ab. Öle, von mir Silikonöle bevorzugt, legen sich wie ein ganz feiner Film um die einzelnen Haare und glätten die Oberfläche. Durch diese Glättung der Oberfläche reiben die Haare nicht so stark aneinander und auch beim Bürsten fällt der mechanische Schaden geringer aus, zukünftiger Haarbruch wird reduziert. Ganz nebenbei leiten Silikonöle Wärme gering und schützen somit, wohl gemerkt in begrenztem Maße, vor Föhnhitze. Auch wenn viele die Quellen nicht interessieren, den Post "Oils – Which Ones Soak In vs. Coat the Hair?" solltest Du Dir unbedingt ansehen, wenn Dich Öle für die Haarpflege interessieren. Dort sind verschiedene Öle nach ihrem Einziehverhalten aufgelistet und zusätzliche hilfreiche Infos vorhanden. Falls Du mit Kokosöl nicht klar kommst, wirst Du dort mit Sicherheit eine Alternative finden. j. Cosmet. Sci., 52, 169-184 (May/June 2001) j. Cosmet. Sci., 50, 327-339 (November/December 1999) j, Cosmet. Sci., 54, 175-192 (March/April 2003) J. Cosmet. Sci., 56, 283-295 (September/October 2005)
- Haare: Föhn oder Luft ?
In meinem letzten Beitrag zu Haarölen habe ich das Thema Haarschwellung schon kurz angebrochen und möchte heute noch einmal darauf eingehen. Der Kontakt mit Wasser löst die Wasserstoffbrücken und teilweise die Salzbrücken, welche sich beim Trocknen wieder neu bilden. So werden auch die Haare wellig bei zu hoher Luftfeuchtigkeit, die Wasserstoffbrücken lösen sich, das Haar verformt sich. Hitze löst ebenfalls Wasserstoffbrücken, die Haare werden dann in Form gelegt, in welcher sich die Wasserstoffbrücken neu bilden können. Wird das Haar wieder aus der Form gebracht bevor das Haar abgekühlt ist, haben sich noch nicht alle Brückenbindungen wieder aufgebaut und das Haar kann die Form nicht optimal halten. Möchtest Du also direkt nach der Dusche Deine Haare stylen, wird ein Föhn wahrscheinlich nötig sein. Somit können die Haare schon in Form gebracht werden und die Brückenbindungen im Haar sich neu bilden. Das komplett trockene Haar kann dann gestylt werden, nasses Haar würde nicht nur wegen den aufgelösten Wasserstoffbrücken Probleme machen, sondern auch durch das Gewicht des Wassers keinen Halt haben. (Stylinggeräte wie Lockenstab und Glätteisen bei trockenem Haar verwenden. Nasses Haar könnte durch den Hitzekontakt auch das Wasser im Haarinnern zum kochen bringen und damit die Proteinstrukturen zerstören.) Mein Mongo: Bei ihm funktioniert nicht alles so wie bei anderen Föhns (Wärmeleitung unterbrochen, kann nur kalte Luft) und gerade das macht ihn besonders liebenswert, möchte ihn nicht missen. Was ist das Problem beim Föhn ? Föhnt man zu heiß verdampft das Wasser so schnell, dass die Schuppen der Haare Risse bekommen. <1> Der Wind. Der Wind ? Der Wind ! Ja, Wind schadet unseren Haaren und aus unseren Föhnen kommt Wind, ein Luftstrom. Wie schadet Wind unseren Haaren ? Der Wind selbst schadet unseren Haaren so gut wie gar nicht, er wirft unsere Haare durcheinander, welche dadurch aneinander prallen und reiben. Nun erinnern wir uns daran, dass unser Haar noch nass, somit wahrscheinlich geschwollen ist und die Folge daraus abstehende Schuppen, welche in diesem Zustand leicht brechen können, sind. Wir haben also geschwollene Haare mit abstehenden Schuppen, die durch eine Luftströmung gegenseitig aneinander gerieben werden und sich die Schuppen brechen. Zusätzlich dazu ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Föhn zu heiß eingestellt ist und die schnelle Verdampfung des Wassers Risse in der Schuppenschicht verursacht. Mit etwas Unglück werden die Haare auch noch einem exzessiven und/oder aggressiven Bürstverhalten unterzogen. Nasses Haar ist strukturell instabiler und elastischer. Bis zu 30% Dehnung verkraftet das Haar. 30 – 70 % führt zu irreparablen Schäden und bei einer Dehnung von 80% reißt die Struktur des Haares. <2> Nun habe ich mir das zuerst wie ein Gummiband vorgestellt und mir nur gedacht, dass ich mein Haar niemals mit einer Bürste soweit dehnen würde oder könnte. Ich habe nichts dazu gelesen und somit keine Belege zu Folgendem: Wenn sich Haare verknoten oder anderweitig zusammenhängen und mit einer Bürste und Kraftaufwand versucht wird die Haare voneinander zu lösen, könnten nach meiner Logik Haare im Knoten festhängen und von der Bürste gezogen werden. Das würde bedeuten, die Haare werden nur an einem kleineren Teil gestreckt, hier kann ich mir vorstellen, dass die 30% schnell überschritten sind, wenn ich mir das Bild vor Augen führe wie sich einige in der Öffentlichkeit Ihre Haare bürsten. Wie kann ich schonend föhnen ? Heizstufe niedriger: Es muss nicht gleich die Kaltluftstufe sein. Bis 50° C ist alles gut. Von 50 – 60° C wahrscheinlich auch noch. Ab spätestens 75° C läufst Du Gefahr unnötig stark ausgeprägte Hitzeschäden zu verursachen. <1> Gebläsestärke: Wenn Wind dazu führt, dass die Haare gegenseitig Schaden nehmen, ist denke ich klar: Je stärker der Wind, umso angegriffener das Haar. Mir wurde früher erzählt ich solle den Föhn in Bewegung halten, damit die heiße Luft nicht zu lange auf eine Stelle strömt. Um das zu verhindern habe ich also lange Zeit den Föhn durch Drehen meines Handgelenkes nach links und rechts geschwenkt und dabei meinen Kopf von allen Seiten beföhnt. Ich hoffe das kann man sich bildlich vorstellen, wie die Haare in alle Richtungen geschleudert werden. Ich schätze der Großteil aller, die die Haare mit dem Föhn trocknen, verwenden den Föhn auf diese Weise. Der Vorteil dieser Methode ist ganz eindeutig, dass die Haare so schneller trocknen. Der Nachteil ist, die Haare reiben noch stärker aneinander, was wir im nassen Zustand ganz besonders vermeiden wollen. Lufttrocknen Von Natur aus sind unsere Haare dafür vorgesehen an der Luft zu trocknen. Unsere Haare sind von Natur aus auch hydrophob und saugen sich nicht wie Spongebob in Sekunden voll mit Wasser. Trocknen wir unsere Haare an der Luft, sind diese (bei längeren Haaren) über Stunden dem Wasser ausgesetzt und die Schwellung wird insgesamt größer, als sie es wäre wenn wir die Haare vorher mit dem Föhn trocknen. Ausnahme: Extrem stark geschädigtes Haar schwellt innerhalb kurzer Zeit aufs Maximum und dehydriert dementsprechend auch schnell wieder. Wir wiegen also ab, zwischen den Schäden die der Föhn dem Haar potentiell zufügen kann und den Schäden die eine Trocknung an der Luft mit sich bringen kann. Wer seine Haare an der Luft trocknen lässt vermeidet zusätzliche Schäden, wenn die Haare hochgelegt (hochstecken wäre nicht optimal) und vom Handtuch wie bei einem Turban gehalten werden. Meine Lösung aus dem Schlamassel Bevor ich überhaupt zum Handtuch greife, drücke ich überschüssiges Wasser ohne Reibung aus den Haaren. Ich reibe auf keinen Fall mit dem Handtuch über meine Haare, sondern lege das Handtuch kurze Zeit mit etwas Druck auf meine (kurzen) Haare und gebe den Fasern des Handtuches kurz Zeit Wasser zu absorbieren. Ein Produkt welches beim Entwirren hilft und somit auch wieder Reibungen mindert kann nicht schaden. Den Föhn stelle ich auf niedrigste Stufe (Sowohl bei Wärme als auch Gebläse) und halte meine Hand fast still, nur der Arm führt den Föhn um alle Stellen zu erreichen und ich halte einen Abstand von ca. 20-25cm. Mein Spray enthält auch ein wenig Schutz vor Hitze, wie wir wissen entzieht aber auch Wasser Hitze. Der Schutz vor Hitze bringt natürlich nicht viel, wenn die Haare ganz trocken sind. Ich föhne nur so lange bis meine Haare noch ein klein wenig feucht sind, so kann der Rest schnell verdunsten und ein wenig Wasser noch ins Haarinnere gelangen. Wir wollen unserem Haar auf keinen Fall alle Feuchtigkeit entziehen. Ganz bestimmt muss die Trocknung der Haare in Deinen Alltag und Lebensstil passen, ich möchte hiermit nur aufmerksam machen, was die Trocknung der Haare bedeuten kann. <1> j. CosmeSt.c i., 49, 141-153 (May/June1 998) <2> Zoe D. Drealos, 2005. Hair Care